MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) werfen neue Fragen zur Zukunft der Videospiel-Performance auf. Besonders die Enthüllung eines internen Sony-Videos, das die Nutzung von KI zur Erzeugung von Charakteren demonstriert, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt.
Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Videospielbranche hat durch ein kürzlich geleaktes Video von Sony neue Fahrt aufgenommen. In diesem Video wird gezeigt, wie KI genutzt werden könnte, um Charaktere wie Aloy aus der beliebten Horizon-Serie zu animieren und zu vertonen. Diese Entwicklung hat bei vielen, darunter auch bei der Schauspielerin Ashly Burch, die Aloy in den bisherigen Spielen ihre Stimme lieh, Besorgnis ausgelöst.
Burch äußerte sich auf der Social-Media-Plattform TikTok zu dem Video und betonte, dass die Technologie zwar faszinierend sei, jedoch auch die Kunstform der Videospiel-Performance bedrohen könnte. Sie befürchtet, dass Schauspieler in Zukunft durch KI ersetzt werden könnten, ohne dass sie eine Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren oder fair entlohnt zu werden.
Der Einsatz von KI in der Spieleentwicklung ist nicht neu, doch die jüngsten Fortschritte in der Generierung von Sprache und Animationen lassen die Grenze zwischen menschlicher und maschineller Leistung zunehmend verschwimmen. Dies hat zu einem Streik der Videospiel-Synchronsprecher geführt, die für bessere Schutzmaßnahmen und faire Vergütung kämpfen. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA hat kürzlich erklärt, dass die Verhandlungen mit der Industrie über den Einsatz von KI noch weit von einer Einigung entfernt sind.
Ein zentrales Anliegen der Schauspieler ist es, dass ihre Zustimmung eingeholt wird, bevor eine KI-Version ihrer Stimme oder ihres Aussehens erstellt wird. Zudem fordern sie eine angemessene Entlohnung und Transparenz darüber, wie diese KI-Doubles eingesetzt werden. Burch betonte, dass es nicht die Technologie selbst sei, die das Problem darstelle, sondern der Mangel an Schutzmaßnahmen für die Künstler.
Die Diskussion um KI in der Spielebranche ist Teil eines größeren Trends, der auch andere Bereiche der Unterhaltungsindustrie betrifft. Während einige Unternehmen wie Keywords Studios bereits versucht haben, Spiele vollständig mit KI zu entwickeln, sind die Ergebnisse oft enttäuschend. Dies zeigt, dass KI zwar ein mächtiges Werkzeug sein kann, aber menschliche Kreativität und Talent nicht vollständig ersetzen kann.
Die Zukunft der Videospiel-Performance hängt davon ab, wie die Branche mit diesen Herausforderungen umgeht. Es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen der Schauspieler Gehör finden und ob die Technologie so eingesetzt wird, dass sie die Kunstform bereichert, anstatt sie zu gefährden.
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