SHANGHAI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der chinesische Lidar-Hersteller Hesai plant, seine erste Produktionsstätte außerhalb Chinas zu eröffnen, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern.

Der chinesische Lidar-Hersteller Hesai hat angekündigt, seine erste Produktionsstätte außerhalb Chinas zu eröffnen, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern. Diese Entscheidung folgt dem Druck von Kunden, die eine diversifizierte Lieferkette fordern, um sich vor möglichen Zöllen und Spannungen zu schützen. Laut Andrew Fan, dem Chief Financial Officer von Hesai, ist die Expansion ins Ausland ein strategischer Schritt, um Risiken zu minimieren und logistische Störungen abzufedern.

Hesai, bekannt für seine Lidar-Sensoren, die in autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden, hat kürzlich einen Großauftrag von Mercedes-Benz erhalten. Dies markiert das erste Mal, dass ein westlicher Automobilhersteller chinesische Lidar-Technologie für Fahrzeuge außerhalb Chinas einsetzt. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Akzeptanz chinesischer Technologien in der globalen Automobilindustrie.

Die Entscheidung zur internationalen Expansion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Hesai im Fokus der US-Regierung steht. Das Unternehmen wurde auf eine Liste chinesischer Militärunternehmen gesetzt, später entfernt und dann erneut aufgenommen. Hesai hat daraufhin rechtliche Schritte eingeleitet und betont, dass seine Produkte ausschließlich für zivile und kommerzielle Anwendungen bestimmt sind.

Die neue Produktionsstätte, die 2026 eröffnet werden soll, wird voraussichtlich Hunderte von Arbeitsplätzen schaffen. Der genaue Standort wurde noch nicht bekannt gegeben, aber der Bau soll bereits 2025 beginnen. Diese Expansion ist Teil eines größeren Plans, das internationale Wachstum des Unternehmens voranzutreiben und seine globale Lieferkette zu stärken.

Hesai profitiert vom starken Wachstum der chinesischen Elektrofahrzeugindustrie, die 2024 bereits 65 Prozent des globalen Lidar-Marktes hielt. Analysten von S&P Global Mobility erwarten, dass chinesische Anbieter diese Position behaupten werden. Die Kosten für chinesische Lidar-Sensoren liegen rund 50 Prozent unter denen westlicher Hersteller, was ihnen einen entscheidenden Vorteil verschafft.

Neben der Automobilbranche weitet Hesai sein Geschäft auf andere Industrien aus. Das Unternehmen liefert bereits Sensoren an den chinesischen Roboterhersteller Unitree sowie an Mova, einen Produzenten autonomer Rasenmähroboter. Diese Diversifizierung zeigt das Potenzial von Lidar-Technologie in verschiedenen Anwendungsbereichen.

Am Dienstag stieg die Hesai-Aktie an der US-Börse um 50 Prozent, nachdem das Unternehmen für 2024 erstmals einen operativen Gewinn gemeldet hatte. Analysten erwarten für 2025 einen bereinigten Nettogewinn von bis zu 500 Millionen Renminbi, was deutlich über den bisherigen Prognosen liegt. Diese positive Entwicklung zeigt das Vertrauen der Investoren in die Zukunft des Unternehmens.

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Hesai expandiert international: Geopolitische Risiken im Fokus
Hesai expandiert international: Geopolitische Risiken im Fokus (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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