MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die kommerzielle Raumfahrtindustrie steht vor einem potenziellen Boom, der bis 2035 einen Wert von 1,8 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Doch während die Technologie für den Abbau von Asteroiden bereits existiert, bleibt die rechtliche Landschaft unklar.

Die kommerzielle Raumfahrtindustrie erlebt derzeit einen rasanten Aufschwung, der bis 2035 einen Wert von 1,8 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Diese Entwicklung wird jedoch durch rechtliche Unsicherheiten gebremst, insbesondere im Bereich des Asteroidenbergbaus. Die bestehenden internationalen Verträge, die vor über 75 Jahren formuliert wurden, bieten keine ausreichende Grundlage für die aktuellen Herausforderungen der kommerziellen Raumfahrt.

Asteroidenbergbau gilt als einer der vielversprechendsten Sektoren der neuen Weltraumwirtschaft. Experten wie Neil deGrasse Tyson prognostizieren, dass der erste Billionär der Menschheitsgeschichte durch die Ausbeutung von Asteroidenressourcen entstehen könnte. Diese Aussicht hat sowohl staatliche Raumfahrtagenturen als auch private Unternehmen dazu veranlasst, in die Erforschung und den Abbau von Asteroiden zu investieren.

Die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) und die NASA haben mit ihren Missionen Hayabusa2 und OSIRIS-REx bereits erfolgreich gezeigt, dass der Abbau von Asteroiden und der Rücktransport von Materialien zur Erde möglich ist. In den letzten Jahren sind mehrere Startups im Bereich des Asteroidenbergbaus entstanden, die erhebliche Investitionen von Risikokapitalgebern erhalten haben.

Einige Unternehmen sehen im Asteroidenbergbau nicht nur eine Möglichkeit, Reichtum zu erlangen, sondern auch eine Lösung für den Klimawandel auf der Erde. Der Abbau seltener Erden auf unserem Planeten hat erhebliche Umweltauswirkungen, und der Weltraumbergbau könnte eine umweltfreundlichere Alternative bieten. Diese Rohstoffe sind entscheidend für die Infrastruktur erneuerbarer Energien, was die USA dazu veranlasst hat, ihre Beschaffung als nationale Sicherheitspriorität zu deklarieren.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Asteroidenbergbau sind jedoch umstritten. Der Weltraumvertrag verbietet nationale Souveränität über Himmelskörper, äußert sich jedoch nicht klar zu den Rechten privater Akteure. Die USA haben mit dem Space Act von 2015 klargestellt, dass private Unternehmen Eigentumsrechte an den abgebauten Ressourcen, nicht jedoch an den Asteroiden selbst, haben. Die Artemis Accords von 2020 unterstützen diese Position, während Russland und China anderer Meinung sind.

Russland und China argumentieren, dass der Abbau von Ressourcen durch private Unternehmen gegen den Grundsatz der Nicht-Aneignung des Weltraumvertrags verstößt, da dies nicht zum Nutzen aller Völker wäre. Einige Wissenschaftler sehen darin eine Erweiterung der nationalen Souveränität, da private Unternehmen von Staaten lizenziert und besteuert werden.

Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob das internationale Recht private Weltraumunternehmen unterstützt oder ob rechtliche Auseinandersetzungen die Branche ausbremsen. Die Zusammenarbeit zwischen den Raumfahrtnationen wird entscheidend sein, um einen neuen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der den Bedürfnissen der modernen Raumfahrtindustrie gerecht wird.

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Rechtliche Herausforderungen beim Asteroidenbergbau: Wem gehört der Weltraum?
Rechtliche Herausforderungen beim Asteroidenbergbau: Wem gehört der Weltraum? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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