MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer zunehmend digitalisierten Welt nutzen Propagandisten weltweit Künstliche Intelligenz, um Wahlen zu beeinflussen. Ein aktueller Bericht von OpenAI zeigt, wie Akteure versuchen, ChatGPT für ihre Zwecke zu missbrauchen.
In der heutigen digitalen Ära ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Beeinflussung politischer Prozesse keine Seltenheit mehr. Laut einem aktuellen Bericht von OpenAI haben Propagandisten weltweit versucht, ChatGPT, ein führendes KI-Tool, für ihre Zwecke zu nutzen. Diese Versuche umfassen die Erstellung von Inhalten, die auf Wahlen in den USA, Indien, der Europäischen Union und anderen Regionen abzielen.
OpenAI, bekannt für seine Transparenz in der Berichterstattung über den Missbrauch seiner Technologien, hat mehrere solcher Versuche gestoppt. Ein bemerkenswerter Fall betrifft eine iranische Operation, die gefälschte englischsprachige Nachrichtenwebsites erstellte, um verschiedene politische Ansichten in den USA zu simulieren. Diese Websites erhielten jedoch kaum Aufmerksamkeit von echten Nutzern.
Die Nutzung von KI durch staatlich unterstützte Hacker aus Ländern wie Iran, Russland und China ist ein wachsendes Problem. Diese Akteure versuchen, KI in ihre Propagandaoperationen zu integrieren, um US-Wähler zu beeinflussen. Trotz dieser Bemühungen haben sie bisher keinen signifikanten Erfolg erzielt, wie US-Geheimdienstmitarbeiter berichten.
Ein weiteres Beispiel ist eine Kampagne aus Ruanda, die ChatGPT nutzte, um parteiische Beiträge zugunsten der regierenden Patriotischen Front zu erstellen. Diese Kampagne war Teil einer größeren Propagandaoperation, die über 650.000 pro-parteiliche Nachrichten auf sozialen Medien verbreitete.
OpenAI hat auch Versuche blockiert, die sich auf die EU-Parlamentswahlen und die indischen Generalwahlen konzentrierten. Diese Kampagnen wurden schnell gestoppt, bevor sie nennenswerte Interaktionen erzielen konnten. Es bleibt jedoch unklar, ob die Verantwortlichen auf andere KI-Modelle umgestiegen sind.
Ein besonders besorgniserregender Fall betrifft eine iranische Hackergruppe, die Wasser- und Abwasseranlagen in den USA und Israel ins Visier nahm. Diese Gruppe versuchte, ChatGPT zu nutzen, um Informationen über Standard-Login-Daten und Schwachstellen in industriellen Kontrollsystemen zu erhalten.
Der Bericht von OpenAI bestätigt auch den Verdacht, dass chinesische Hacker versucht haben, die E-Mail-Konten von OpenAI-Mitarbeitern zu hacken. Diese Phishing-Kampagne war jedoch erfolglos. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington äußerte sich nicht zu diesen Vorwürfen.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass böswillige Akteure zwar versuchen, KI zur Automatisierung ihrer Operationen zu nutzen, aber bisher keine bedeutenden Durchbrüche erzielt haben. Die Technologie bleibt ein Experimentierfeld, ohne dass es zu signifikanten Erfolgen in der Schaffung viraler Inhalte gekommen ist.
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