TAIPEI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Zollankündigungen der US-Regierung unter Donald Trump haben weitreichende Auswirkungen auf die Technologiebranche. Besonders betroffen sind große Tech-Konzerne wie Apple und Amazon, deren Zulieferer Foxconn nun die Herausforderungen und Unsicherheiten dieser Politik offenlegt.
Die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump sorgt für erhebliche Herausforderungen in der Technologiebranche. Besonders betroffen sind große Unternehmen wie Apple und Amazon, deren taiwanesischer Zulieferer Foxconn nun die Auswirkungen dieser Politik aufzeigt. Young Liu, der Vorstandsvorsitzende von Foxconn, erklärte in einer Telefonkonferenz mit Anlegern, dass die Zölle den CEOs der Kunden große Kopfschmerzen bereiten. Die unvorhersehbare Haltung der US-Regierung mache es schwer, die zukünftige Entwicklung abzuschätzen.
Foxconn sieht sich gezwungen, sich auf die Aspekte zu konzentrieren, die es kontrollieren kann. Immer mehr US-Kunden drängen darauf, dass Foxconn Produktionskapazitäten in die USA verlagert. Diese Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Trotz der Unsicherheiten erwartet Foxconn, dass das Geschäft mit Informations- und Kommunikationsprodukten, das stark von Apple dominiert wird, bis 2025 stabil bleibt. Dennoch könnten geopolitische Unsicherheiten und Zölle die Fertigung und Nachfrage beeinträchtigen.
Die Zollproblematik betrifft Foxconn direkt, da der Großteil der Produktionskapazitäten in China liegt. Produkte, die dort gefertigt werden, sollen bei Exporten in die USA durch einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent teurer werden. Auch in Indien und Vietnam, wo Apple seine Produktion ausbaut, sieht sich Foxconn mit erhöhten Zollforderungen konfrontiert. In Mexiko baut Foxconn die weltweit größte Fabrik für NVIDIA-Server, doch auch hier drohen Zölle von 25 Prozent bei Einfuhren in die USA.
Die Auswirkungen der Zollpolitik sind weitreichend. Tesla, ein weiterer großer Player in der Tech-Industrie, hat bereits gewarnt, dass die Zölle die Produktion in den USA verteuern könnten. Trotz dieser Herausforderungen sieht Foxconn auch Chancen. Der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens DeepSeek bei der Entwicklung eines großen Sprachmodells könnte mittelständische Unternehmen ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, was die Nachfrage nach Servern steigern würde.
Foxconn erwartet, dass Cloud- und Netzwerkprodukte bis 2025 die Hälfte des Umsatzes ausmachen werden, was das Geschäft mit Unterhaltungselektronik überholen könnte. Diese Entwicklung wird durch schwache Margen bei Smartphone-Montagen begünstigt, die lange Zeit die Bilanz von Foxconn belasteten. Trotz eines Gewinnrückgangs im vierten Quartal, der auf weniger relevante außerbetriebliche Erträge zurückgeführt wird, bleibt Foxconn optimistisch und arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um seine globale Präsenz anzupassen.
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