MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Merkur-Gruppe, ein bedeutender Akteur im deutschen Glücksspielmarkt, sieht sich mit einer schwerwiegenden Datenschutzverletzung konfrontiert. Am 15. März 2025 wurden die Online-Casinos der Gruppe, darunter Slotmagie und Crazybuzzer, offline genommen, nachdem bekannt wurde, dass sensible Daten von Hunderttausenden Spielern ungeschützt zugänglich waren.
Die Enthüllung einer massiven Sicherheitslücke bei den Online-Casinos der Merkur-Gruppe hat die Glücksspielbranche erschüttert. Am 15. März 2025 wurden die Webseiten von Slotmagie, Crazybuzzer und Merkurbets in den Wartungsmodus versetzt, nachdem bekannt wurde, dass über eine unzureichend gesicherte GraphQL-Schnittstelle sensible Daten von Hunderttausenden Spielern abrufbar waren. Diese Daten umfassten nicht nur Namen und Kontoinformationen, sondern auch Spielverläufe und Kopien von Personalausweisen.
Die Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann hatte in einem Blogpost auf das Problem hingewiesen, nachdem sie entdeckt hatte, dass die Schnittstelle der maltesischen Firma ‘The Mill Adventures’ unzureichend geschützt war. Diese Software wird von der Merkur-Gruppe genutzt und ermöglichte unberechtigten Zugriff auf verschachtelte Datenabfragen. Besonders brisant ist, dass auch Informationen zur Legitimation der Spieler, wie Ausweiskopien, betroffen waren.
Die Reaktion der Merkur-Gruppe erfolgte prompt, indem sie die betroffenen Webseiten offline nahm und die Spieler über den Vorfall informierte. Dennoch bleibt unklar, warum alle Casinos mit der Software von ‘The Mill’ nicht mehr erreichbar sind. Experten raten den betroffenen Spielern, ihre Bankkonten auf unautorisierte Aktivitäten zu überwachen und auf mögliche Identitätsdiebstähle zu achten.
Die Glücksspielbehörde der Länder wurde über den Vorfall informiert, und es wird erwartet, dass die rechtlichen Konsequenzen für die Merkur-Gruppe erheblich sein könnten. Die Nutzung von GraphQL, einer Technologie, die für ihre Flexibilität bekannt ist, erfordert ein striktes Berechtigungsmanagement, das hier offensichtlich versagt hat. Dies wirft Fragen zur Sorgfaltspflicht der Betreiber auf.
In der Vergangenheit haben ähnliche Vorfälle in der Glücksspielbranche zu verstärkten Regulierungsmaßnahmen geführt. Die aktuelle Situation könnte zu einer Neubewertung der Sicherheitsstandards führen, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Schnittstellen wie GraphQL. Die Branche steht unter Druck, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht erneut auftreten.
Die Zukunft der betroffenen Online-Casinos bleibt ungewiss. Während die Merkur-Gruppe an der Behebung der Sicherheitslücken arbeitet, könnten die rechtlichen und finanziellen Auswirkungen des Vorfalls weitreichend sein. Branchenanalysten erwarten, dass die Gruppe erhebliche Investitionen in ihre IT-Sicherheit tätigen muss, um das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen.
Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung von robusten Sicherheitsmaßnahmen in der digitalen Wirtschaft. Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, müssen sicherstellen, dass ihre Systeme gegen unbefugten Zugriff geschützt sind. Die Merkur-Gruppe steht nun vor der Herausforderung, ihre Sicherheitsprotokolle zu überarbeiten und die Integrität ihrer Plattformen zu gewährleisten.
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