WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Zukunft der beliebten Video-App Tiktok in den USA steht vor einer entscheidenden Wende. Der amerikanische Vizepräsident J.D. Vance ist zuversichtlich, dass bis Anfang April eine Lösung gefunden wird, die sowohl die Sicherheitsbedenken der USA adressiert als auch den Fortbestand der App im Land sichert.
Die Diskussion um die Zukunft von Tiktok in den USA hat in den letzten Monaten an Intensität zugenommen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Sicherheitsbedenken der US-Regierung ausgeräumt werden können, ohne die App vollständig vom Markt zu nehmen. Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich optimistisch, dass bis Anfang April eine Lösung gefunden wird, die den Fortbestand von Tiktok in den USA ermöglicht.
Ursprünglich hätte Tiktok gemäß einem US-Gesetz bis zum 19. Januar von seinem chinesischen Eigentümer Bytedance verkauft werden müssen. Andernfalls drohte ein Verbot der App in den USA. Präsident Donald Trump gewährte jedoch eine Gnadenfrist von 75 Tagen, die am 5. April endet. Diese Frist könnte möglicherweise verlängert werden, obwohl das Gesetz dafür keine Grundlage bietet.
Die USA befürchten, dass die chinesische Regierung über Tiktok Informationen über amerikanische Nutzer sammeln und die öffentliche Meinung beeinflussen könnte. Tiktok weist diese Vorwürfe zurück. Vance wurde von Trump beauftragt, die Suche nach einer Lösung zu beaufsichtigen. Weder Bytedance noch Tiktok haben sich bisher öffentlich zu einem Verkauf bereit erklärt.
Ein möglicher Ausweg könnte eine Vereinbarung mit dem amerikanischen Software-Konzern Oracle sein. Berichten zufolge ist Oracle der aussichtsreichste Anwärter, um von US-Seite Teil eines Deals zu werden. Sowohl das Management von Bytedance als auch Trump sollen diesem Plan gegenüber aufgeschlossen sein. Bytedance möchte jedoch weiterhin am Betrieb von Tiktok beteiligt bleiben.
Ein weiterer Ansatz könnte das sogenannte ‘Project Texas’ sein, bei dem die Daten von US-Nutzern in den USA gespeichert und von Oracle überwacht werden. Ein ähnlicher Plan namens ‘Project Clover’ wird für Europa verfolgt, wobei die Daten in Irland gespeichert werden sollen. Die Regierung von Trumps Vorgänger hielt diesen Ansatz jedoch für nicht sicher genug.
Trump hatte ursprünglich versucht, Tiktok mit einer Verbotsdrohung unter US-Kontrolle zu bringen, wurde jedoch von US-Gerichten gestoppt. Das aktuelle Gesetz bietet eine rechtliche Grundlage für ein Verbot von Tiktok in den USA. Trump hat jedoch angedeutet, dass die App zu seinem Wahlsieg beigetragen habe und er sie erhalten möchte.
Die chinesische Regierung hat den Verkauf von Algorithmen ins Ausland ohne ihre Zustimmung verboten. Dies betrifft auch den Algorithmus von Tiktok, der entscheidet, welche Videos den Nutzern angezeigt werden. Trump räumte ein, dass für einen Deal wahrscheinlich die Zustimmung Chinas erforderlich sei, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass Peking daran interessiert sein könnte, da es auch zu deren Vorteil sei.
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