MOUNTAIN VIEW / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Zukunft der Finanzierung von Mozilla steht auf dem Spiel, da das US-Justizministerium erwägt, Zahlungen von Google für die Voreinstellung als Standardsuchmaschine zu verbieten.

Die Diskussionen um die Finanzierung von Mozilla durch Google haben eine neue Dringlichkeit erreicht. Das US-Justizministerium hat Vorschläge unterbreitet, die es Google untersagen könnten, für die Voreinstellung seiner Suchmaschine in Browsern wie Firefox zu zahlen. Diese Zahlungen sind für Mozilla von entscheidender Bedeutung, da sie einen Großteil der Einnahmen des Unternehmens ausmachen. Ohne diese Unterstützung könnte Mozilla Schwierigkeiten haben, seine Browser-Entwicklung fortzusetzen.

Mozilla hat sich entschieden gegen die Vorschläge des Justizministeriums ausgesprochen. Mark Surman, Präsident von Mozilla, warnt davor, dass ein Verbot solcher Zahlungen die Macht von einem dominanten Akteur zu einem anderen verschieben könnte. Er befürchtet, dass Microsoft mit Bing als Standardsuchmaschine in die Bresche springen könnte, während kleinere Anbieter, die auf Datenschutz setzen, ausgeschlossen würden.

Die finanzielle Abhängigkeit von Google ist für Mozilla besonders problematisch, da das Unternehmen im Gegensatz zu finanzstärkeren Konkurrenten wie Apple nicht über die gleichen Ressourcen verfügt, um seinen Browser querzufinanzieren. Apple erhält jährlich Milliarden von Google, um die Google-Suche in Safari voreinzustellen. Mozilla hingegen ist auf diese Einnahmen angewiesen, um seine Browser-Entwicklung und die Weiterentwicklung der Gecko-Engine zu sichern.

Die Gecko-Engine ist eine von nur drei zentralen Browser-Engines weltweit. Sollte Mozilla gezwungen sein, die Entwicklung von Gecko einzustellen, könnte dies das Ende eines offenen Webs bedeuten, da dann nur noch die Chromium-Engine von Google als plattformübergreifende Lösung übrig bliebe. Bereits jetzt haben Browser wie Opera und Microsoft Edge auf die Chromium-Engine umgestellt.

Um seine finanzielle Basis zu verbreitern, hat Mozilla begonnen, in neue Geschäftsbereiche wie Künstliche Intelligenz und digitale Werbung zu investieren. Diese Diversifizierung könnte langfristig helfen, die Abhängigkeit von Google-Zahlungen zu reduzieren. Dennoch bleibt die unmittelbare Bedrohung durch die Vorschläge des Justizministeriums bestehen.

Die Diskussion um die Finanzierung von Mozilla wirft auch ein Licht auf die breiteren Herausforderungen, denen sich kleinere Unternehmen in einem von wenigen großen Akteuren dominierten Markt gegenübersehen. Die Frage, wie ein offenes und vielfältiges Internet erhalten werden kann, bleibt zentral, während sich die Branche weiterentwickelt.

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Mozilla kämpft um Google-Zahlungen: Bedrohung für Firefox-Finanzierung
Mozilla kämpft um Google-Zahlungen: Bedrohung für Firefox-Finanzierung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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