BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Enthüllungen über die Ursprünge der Corona-Pandemie werfen ein Schlaglicht auf die Rolle des Bundesnachrichtendienstes (BND) und die Zurückhaltung der deutschen Regierung. Bereits im Jahr 2020 stufte der BND die Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls als Ursprung der Pandemie auf 80 bis 95 Prozent ein, doch diese Informationen wurden der Öffentlichkeit vorenthalten.

Die Diskussion um die Ursprünge der Corona-Pandemie erhält durch neue Enthüllungen eine brisante Wendung. Der Bundesnachrichtendienst (BND) hatte bereits im Jahr 2020 eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Laborunfall als Ursprung der Pandemie festgestellt. Diese Einschätzung basierte auf nachrichtendienstlichen Erkenntnissen, die unter anderem abgefangene Daten chinesischer Forschungseinrichtungen und Hinweise auf unsichere Experimente im Wuhan-Institut für Virologie umfassten.

Die Analyse, die unter dem Codenamen „Saaremaa“ durchgeführt wurde, deutete darauf hin, dass besonders riskante „Gain of Function“-Experimente eine Rolle gespielt haben könnten. Diese Experimente, bei denen Viren gezielt verändert werden, um ihre Eigenschaften zu studieren, standen im Fokus der Untersuchungen. Zudem dokumentierten die Geheimdienste Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften in chinesischen Laboren, was die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls weiter erhöhte.

Obwohl BND-Präsident Bruno Kahl die damalige Bundesregierung unter Angela Merkel über diese Erkenntnisse informierte, blieb die Öffentlichkeit ahnungslos. Auch nach dem Regierungswechsel zu Olaf Scholz änderte sich daran nichts. Weder das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages noch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden über die brisanten Informationen unterrichtet.

Erst Ende 2023 entschied sich die Bundesregierung, die BND-Erkenntnisse von externen Wissenschaftlern überprüfen zu lassen. Zu den beauftragten Experten gehören der Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schade. Ein abschließendes Ergebnis dieser Überprüfung steht jedoch noch aus. Drosten selbst hatte die Laborthese lange als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet, räumte später aber ein, dass in Wuhan riskante Experimente durchgeführt wurden.

Die Enthüllungen könnten weitreichende Konsequenzen haben. Während die USA ihre Einschätzung zur Virus-Herkunft im Januar 2024 überraschend änderten und nun mit „geringer Überzeugung“ von einem Laborunfall ausgehen, blockiert China weiterhin Untersuchungen der WHO. Die Zurückhaltung der deutschen Regierung wirft Fragen auf: Warum wurden die Hinweise des BND nicht transparenter behandelt? Wurde die politische Debatte bewusst gesteuert? Und welche Folgen hat die Geheimhaltung für das Vertrauen in staatliche Institutionen?

Die Aufarbeitung dieser Fragen könnte weit über Deutschland hinaus Wellen schlagen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großem Interesse, da die Ursprünge der Pandemie nicht nur wissenschaftliche, sondern auch politische und diplomatische Implikationen haben. Die Transparenz und der Umgang mit geheimdienstlichen Informationen werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

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Geheimdienstliche Erkenntnisse zur Corona-Pandemie: Laborunfall als Ursprung?
Geheimdienstliche Erkenntnisse zur Corona-Pandemie: Laborunfall als Ursprung? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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