LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Großbritannien stehen Apple und Google wegen ihrer marktbeherrschenden Stellung bei mobilen Browsern unter Druck. Eine Untersuchung der britischen Wettbewerbsbehörde CMA hat ergeben, dass beide Unternehmen den Wettbewerb behindern, insbesondere durch die Vorinstallation ihrer eigenen Browser auf ihren Betriebssystemen.

Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat in einem aktuellen Bericht festgestellt, dass Apple und Google den Wettbewerb im Bereich mobiler Browser erheblich einschränken. Besonders Apple wird kritisiert, da es auf iOS-Geräten ausschließlich die eigene Browser-Engine WebKit zulässt und damit Drittanbietern den Zugang erschwert. Diese Praxis verschafft Apple einen erheblichen Vorteil, da Safari auf iOS-Geräten einen Marktanteil von 88 Prozent hält.

Google steht ebenfalls in der Kritik, jedoch werden die Vorwürfe gegen den Suchmaschinenriesen als weniger gravierend eingestuft. Dennoch ist die Tatsache, dass Google Apple hohe Summen zahlt, um als Standardsuchmaschine auf iPhones eingestellt zu sein, ein zentraler Punkt der Untersuchung. Diese Praxis wird auch in den USA kartellrechtlich untersucht.

Ein weiterer Aspekt des Berichts betrifft die Einschränkungen bei der Nutzung von Progressive Web Apps (PWAs). Diese kostengünstigen und plattformübergreifenden Anwendungen werden laut britischen Entwicklern durch die Beschränkungen von Apple und Google behindert, was die Innovationskraft im Vereinigten Königreich beeinträchtigt.

Apple hat auf die Vorwürfe reagiert und betont, dass man sich für dynamische Märkte einsetze, in denen Innovation gedeihen könne. Der Konzern kündigte an, konstruktiv mit der CMA zusammenzuarbeiten, warnte jedoch davor, dass Datenschutz und Nutzererlebnis leiden könnten, sollten Zwangsmaßnahmen ergriffen werden.

Bereits jetzt haben Apple und Google Schritte unternommen, um den Wechsel zu alternativen Browsern zu erleichtern. Apple hat mit iOS 18.2 die Möglichkeit eingeführt, den Standard-Browser zu wechseln. Dennoch fordert der Bericht weitergehende Maßnahmen, wie die Zulassung alternativer Browser-Engines unter iOS und ein Verbot von Umsatzbeteiligungen zwischen Apple und Google.

Parallel zu dieser Untersuchung wird geprüft, ob Apple und Google einen „Strategic Market Status“ innehaben, was ihnen eine besondere Marktstellung zuschreibt. Sollte dies der Fall sein, könnten den Unternehmen nach dem britischen Digital Markets, Competition and Consumers Act (DMCC) Strafen von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes drohen.

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Apple und Google im Visier britischer Regulierer wegen Browser-Dominanz
Apple und Google im Visier britischer Regulierer wegen Browser-Dominanz (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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