NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Euro steht aktuell unter Druck, was auf die jüngsten Entwicklungen in der US-Zollpolitik und die Unsicherheiten um die deutschen Finanzpakete zurückzuführen ist.
Der Euro hat in den letzten Tagen an Wert gegenüber dem US-Dollar verloren. Am Donnerstag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0856 US-Dollar gehandelt, nachdem sie im frühen europäischen Geschäft noch etwas höher notiert hatte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0830 Dollar fest, was einen Rückgang im Vergleich zum Vortag bedeutet.
Die jüngsten Kursverluste des Euro sind teilweise auf die Unsicherheiten rund um die geplanten Finanzpakete der deutschen Regierung zurückzuführen. Diese Pakete, die von der Union und der SPD angestrebt werden, sollen die Verteidigungs- und Militärinvestitionen stärken. Doch die Zukunft dieser Pakete bleibt ungewiss, da die Grünen trotz Zugeständnissen von CDU-Chef Friedrich Merz eine Zustimmung verweigern. Ohne deren Unterstützung gibt es keine Zweidrittelmehrheit im Bundestag.
Ein weiterer Faktor, der den Euro belastet, ist der sich verschärfende Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union. US-Präsident Donald Trump hat mit Zöllen von bis zu 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus der EU gedroht, falls die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknimmt. Diese Drohung erhöht die Unsicherheit auf den Märkten und belastet den Euro zusätzlich.
Trotz dieser Herausforderungen sehen Experten der Landesbank Hessen-Thüringen den Euro weiterhin im Vorteil gegenüber dem Dollar. Sie verweisen auf die Konjunktursorgen in den USA, die durch die aggressive Zollpolitik verstärkt werden. Diese Sorgen könnten den Dollar tendenziell belasten und dem Euro langfristig Auftrieb geben.
Der Euro hatte Anfang März noch unter 1,04 Dollar notiert, konnte sich jedoch durch die Ankündigung der deutschen Finanzpakete erholen. Diese Pakete hatten die Erwartung eines höheren Wirtschaftswachstums geweckt, was den Euro stützte. Doch die jüngsten Entwicklungen haben gezeigt, dass die Unsicherheiten auf den Märkten weiterhin bestehen und den Euro unter Druck setzen können.
Die Zukunft des Euro wird maßgeblich von den politischen Entscheidungen in Deutschland und den USA abhängen. Sollte es zu einer Einigung über die deutschen Finanzpakete kommen und der Zollkonflikt mit den USA entschärft werden, könnte der Euro wieder an Stärke gewinnen. Bis dahin bleibt die Lage jedoch angespannt, und die Märkte werden die Entwicklungen genau beobachten.
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