MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das deutsche Gesundheitswesen steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch fragwürdige medizinische Leistungen verursacht werden. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin zeigt, dass ein erheblicher Anteil der medizinischen Leistungen als fragwürdig eingestuft werden kann, was nicht nur die Kosten in die Höhe treibt, sondern auch die Effizienz des Systems beeinträchtigt.
Das deutsche Gesundheitswesen sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die durch die Nutzung fragwürdiger medizinischer Leistungen entstehen. Eine umfassende Studie der Technischen Universität Berlin hat aufgedeckt, dass zwischen 4 und 10,4 Prozent der medizinischen Leistungen als fragwürdig gelten. Diese Leistungen verursachen jährliche Kosten von 10 bis 15 Millionen Euro, was die Effizienz des Gesundheitssystems erheblich beeinträchtigt.
Die Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung durchgeführt wurde, basiert auf Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse. Dabei wurden 24 medizinische Verfahren identifiziert, die von Fachgesellschaften als unangemessen eingestuft wurden. Besonders häufig betroffen sind Antibiotika bei unkomplizierten Atemwegserkrankungen, Röntgenuntersuchungen bei Rückenschmerzen und Schilddrüsenhormonmessungen bei bekannter Unterfunktion.
Die Gründe für diese Überversorgung sind vielfältig. Neben finanziellen Anreizen und Zeitdruck spielt auch der Wille der Patienten eine Rolle. Viele Patienten sind nicht ausreichend über den potenziellen Nutzen und Schaden bestimmter Leistungen informiert, was zu einer unnötigen Inanspruchnahme führt. Zudem gibt es in Deutschland mehr Spielraum, um auf Patientenwünsche einzugehen, als in anderen Ländern.
Dominik von Stillfried vom Zentralinstitut betont, dass fragliche Leistungen nicht zwangsläufig überflüssig seien. Oftmals handele es sich um Ermessensentscheidungen bei besonderen Patientenbedürfnissen. Dennoch sei die reine Datenlage aus den Abrechnungen für eine genaue Bewertung unzureichend. Ein umfassender Einblick in die elektronischen Patientenakten wäre notwendig, um die tatsächliche Notwendigkeit dieser Leistungen besser beurteilen zu können.
Die Studie zeigt auch, dass trotz hoher Gesundheitsausgaben die Lebenserwartung in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dies wirft Fragen zur Effizienz und Effektivität des deutschen Gesundheitssystems auf. Experten fordern daher eine bessere Aufklärung der Patienten und eine stärkere Orientierung an evidenzbasierten medizinischen Leitlinien.
Insgesamt verdeutlicht die Studie die Notwendigkeit, das deutsche Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und unnötige Kosten zu vermeiden. Dies erfordert nicht nur eine Anpassung der medizinischen Praxis, sondern auch eine stärkere Einbindung der Patienten in Entscheidungsprozesse. Nur so kann das Gesundheitssystem nachhaltig verbessert werden.
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