WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den USA formiert sich Widerstand gegen das geplante Stablecoin-Gesetz, das als GENIUS Act bekannt ist. Banken und ihre Verbündeten im Senat befürchten, dass Stablecoins die traditionellen Banken disintermediieren und deren Marktanteile schmälern könnten.
Die Diskussion um Stablecoins und deren Regulierung hat in den USA eine neue Dimension erreicht. Das geplante Gesetz, bekannt als Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins (GENIUS) Act, steht im Mittelpunkt der Debatte. Banken und ihre Unterstützer im Senat befürchten, dass die Einführung von Stablecoins die traditionellen Bankgeschäfte untergraben könnte. Diese digitalen Vermögenswerte bieten schnellere Abwicklungszeiten und geringere Transaktionskosten, was sie besonders für grenzüberschreitende Zahlungen attraktiv macht.
Um das Gesetz im Senat zu verabschieden, sind 60 Stimmen erforderlich, was bedeutet, dass mindestens sieben Demokraten mit den Republikanern stimmen müssten. Dies könnte sich als schwierig erweisen, da Senatorin Elizabeth Warren, eine der schärfsten Kritikerinnen der Kryptowährungen, eine Änderung vorschlägt, die es Technologieunternehmen verbieten würde, Stablecoins auszugeben. Warren argumentiert, dass diese Unternehmen, wenn sie im Zahlungsverkehr tätig werden wollen, mit regulierten Finanzinstituten zusammenarbeiten müssen.
Die Einführung von Stablecoins könnte die Finanzlandschaft erheblich verändern. Sie bieten nicht nur Kosteneinsparungen und Effizienz, sondern könnten auch neue Anwendungsfälle im Zahlungsverkehr, insbesondere in Entwicklungsländern, eröffnen. Der Gouverneur der Federal Reserve Bank, Christopher Waller, hat sich dafür ausgesprochen, dass auch Nicht-Banken Stablecoins ausgeben dürfen, um diese Vorteile zu nutzen.
Einige große Banken, wie die Bank of America, erwägen bereits den Einstieg in das Stablecoin-Geschäft. Der CEO der Bank, Brian Moynihan, deutete an, dass die Bank möglicherweise einen eigenen, an den Dollar gebundenen Stablecoin herausbringen könnte. Dies zeigt, dass selbst etablierte Finanzinstitute die potenziellen Vorteile von Stablecoins erkennen und nutzen wollen.
Während des ersten Krypto-Gipfels im Weißen Haus erklärte Finanzminister Scott Bessent, dass die USA Stablecoins nutzen werden, um die Dominanz des US-Dollars zu verlängern. Stablecoin-Emittenten, die überbesicherte Stablecoins ausgeben, gehören bereits zu den größten Käufern von US-Staatsanleihen weltweit. Dies zeigt, wie wichtig diese digitalen Vermögenswerte bereits geworden sind.
Durch die Förderung von Stablecoins könnte die US-Regierung diese als Instrument nutzen, um Inflation zu absorbieren und den Status des Dollars als globale Reservewährung zu schützen. Die Debatte um Stablecoins und deren Regulierung wird sicherlich noch weitergehen, da sowohl Befürworter als auch Kritiker ihre Argumente vorbringen.
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