MÜNCHEN (ITBW) – In Deutschland könnten bald die 1- und 2-Cent-Münzen aus dem Bargeldkreislauf verschwinden, wenn ein Vorschlag des Nationalen Bargeldforums der Deutschen Bundesbank umgesetzt wird.

In Deutschland wird derzeit intensiv über die Zukunft des Bargelds diskutiert. Das Nationale Bargeldforum der Deutschen Bundesbank hat einen Vorschlag unterbreitet, der die Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen vorsieht. Diese Maßnahme könnte den Zahlungsverkehr effizienter gestalten und gleichzeitig die Kosten für die Herstellung, Verpackung und den Transport dieser Kleinmünzen reduzieren.

Der Vorschlag des Gremiums sieht eine gesetzliche Rundungsregel vor, bei der Rechnungsbeträge auf die nächsten fünf Cent auf- oder abgerundet werden. So würde ein Einkauf, der bisher 4,99 Euro kostet, auf 5 Euro aufgerundet, während ein Betrag von 1,02 Euro auf 1 Euro abgerundet wird. Diese Praxis ist in Ländern wie Finnland und den Niederlanden bereits etabliert und könnte nun auch in Deutschland Einzug halten.

Obwohl digitale Zahlungsmethoden wie Apple Pay und Google Pay immer beliebter werden, bleibt Bargeld in Deutschland ein weit verbreitetes Zahlungsmittel. Es wird nahezu überall akzeptiert und bietet im Gegensatz zu Kartenzahlungen den Vorteil, dass es unabhängig von technischen Störungen funktioniert. Dennoch könnte die Einführung der Rundungsregel die Nutzung von Bargeld nachhaltig verändern.

Die Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen würde nicht nur die Effizienz im Zahlungsverkehr steigern, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die Herstellung und der Transport von Kleinmünzen sind kostenintensiv und belasten die Umwelt. Zudem kehren viele dieser Münzen nicht mehr in den Geldkreislauf zurück, da sie oft verloren gehen oder gehortet werden.

Die Entscheidung über die Einführung der Rundungsregel liegt letztlich beim Bundesfinanzministerium. Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf den Einzelhandel und die Verbraucher in Deutschland haben. Während einige Verbraucher die Umstellung als Erleichterung empfinden könnten, da sie nicht mehr mit Kleingeld hantieren müssen, könnten andere Bedenken hinsichtlich möglicher Preissteigerungen haben.

Experten sind sich uneinig über die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen. Einige argumentieren, dass die Abschaffung der Kleinmünzen den Zahlungsprozess beschleunigen und die Kosten für Unternehmen senken könnte. Andere befürchten jedoch, dass die Rundungsregel zu einer schleichenden Preiserhöhung führen könnte, da Händler dazu neigen könnten, Preise generell aufzurunden.

Die Entscheidung über die Einführung der Rundungsregel liegt letztlich beim Bundesfinanzministerium. Sollte der Vorschlag angenommen werden, könnte dies ein weiterer Schritt in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft sein, in der digitale Zahlungsmethoden eine noch größere Rolle spielen.

Die Diskussion über die Zukunft des Bargelds in Deutschland ist Teil eines globalen Trends, bei dem immer mehr Länder auf digitale Zahlungsmethoden umsteigen. Während einige Länder bereits weitgehend bargeldlos funktionieren, bleibt abzuwarten, wie sich die deutsche Bevölkerung und der Einzelhandel auf diese potenzielle Veränderung einstellen werden.

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Deutschland plant Abschaffung von 1- und 2-Cent-Münzen: Was das für den Zahlungsverkehr bedeutet
Deutschland plant Abschaffung von 1- und 2-Cent-Münzen: Was das für den Zahlungsverkehr bedeutet (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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