BARCELONA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Auf dem Mobile World Congress 2025 sorgte das australische Unternehmen Cortical Labs für Aufsehen, indem es den ersten kommerziellen Bio-Computer präsentierte, der auf menschlichen Gehirnzellen basiert.
Die Vorstellung des CL1-Systems von Cortical Labs auf dem Mobile World Congress 2025 markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung biologischer Computer. Diese Technologie, die als Synthetic Biological Intelligence (SBI) bezeichnet wird, nutzt im Labor gezüchtete menschliche Hirnzellen, die auf Silizium-Chips kultiviert werden. Diese Kombination ermöglicht eine neuartige Form der Informationsverarbeitung, die sich durch einen geringen Energieverbrauch auszeichnet.
Im Vergleich zu herkömmlichen KI-Systemen benötigt ein Serverrack mit CL1-Einheiten lediglich 850 bis 1.000 Watt, was einen Bruchteil der Leistung klassischer KI-Server darstellt. Diese Effizienz könnte insbesondere in der medizinischen Forschung von Vorteil sein, wo der CL1 zur Untersuchung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden kann. Forscher haben die Möglichkeit, in Echtzeit zu beobachten, wie Neuronen auf verschiedene Substanzen reagieren, was die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen könnte.
Darüber hinaus sieht Cortical Labs Anwendungsmöglichkeiten in der Robotik. Der CL1 könnte zur Steuerung von Robotern oder zur Verarbeitung von Sensordaten in autonomen Systemen genutzt werden. Die Technologie basiert auf einer Architektur aus Elektrodenarrays, die eine bidirektionale Kommunikation zwischen elektrischen Impulsen und Neuronen ermöglichen. Diese Prozesse orientieren sich an den natürlichen Lernmechanismen des menschlichen Gehirns.
Um die Funktionsfähigkeit des CL1 zu gewährleisten, ist ein spezialisiertes Lebenserhaltungssystem erforderlich. Dieses System sorgt für die Regulierung von Parametern wie Temperatur und Nährstoffversorgung, um die Lebensdauer der Neuronen auf bis zu sechs Monate zu verlängern. Danach müssen die Neuronen ausgetauscht werden, um die Leistungsfähigkeit des Systems zu erhalten.
Cortical Labs bietet den CL1 sowohl als Hardware-Produkt als auch über eine Cloud-Plattform an, die als Wetware-as-a-Service (WaaS) bezeichnet wird. Diese Plattform ermöglicht es Forschern, per Fernzugriff auf die SBI-Technologie zuzugreifen. Ab Juni 2025 soll der CL1 für rund 35.000 US-Dollar erhältlich sein, was ihn zu einer interessanten Option für Forschungseinrichtungen und Unternehmen macht, die an der Spitze der technologischen Entwicklung stehen möchten.
Die Einführung des CL1 könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir über Computertechnologie denken. Während herkömmliche Systeme auf Silizium und Elektronik basieren, eröffnet die Integration biologischer Elemente neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Technologien, die sowohl effizienter als auch umweltfreundlicher sind. Diese Entwicklung könnte nicht nur die medizinische Forschung revolutionieren, sondern auch neue Wege in der Robotik und der autonomen Systemsteuerung eröffnen.
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