MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung sicherer Datenräume für Künstliche Intelligenz (KI) ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Gesundheitswesen, wo der Schutz sensibler Daten oberste Priorität hat. Das EU-geförderte Projekt TRUSTED hat sich dieser Herausforderung angenommen.

Das Projekt TRUSTED, gefördert von der Europäischen Kommission, zielt darauf ab, in den nächsten drei Jahren einen Prototyp für einen sicheren und datenschutzkonformen europäischen Datenraum zu entwickeln. Dieser soll den strengen Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie den Spezifikationen europäischer Datenräume wie GAIA-X und IDSA entsprechen. Im Mittelpunkt stehen zwei innovative Dienste: Federated Learning und selbstverwaltete Identitäten.

Federated Learning ermöglicht es, KI-Modelle mit dezentralen Datensätzen zu trainieren, ohne dass personenbezogene Informationen zentral gespeichert oder ausgetauscht werden. Ergänzt wird dies durch Privacy-Enhancing Technologies (PET), die zusätzliche Sicherheit bieten. Diese Technologien sind besonders im Medizinbereich von Bedeutung, da sie helfen, neue Erkenntnisse über Krankheiten und deren Behandlung zu gewinnen, ohne die Privatsphäre der Patienten zu gefährden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung von selbstverwalteten Identitäten (Self-Sovereign Identities, SSI). Diese digitalen Identitätsdienste kombinieren biometrische Verfahren, Zero-Knowledge-Proofs (ZKP) und KI-gestützte Dokumentenprüfung, um Berechtigungen datenschutzfreundlich zu bestätigen oder zu widerrufen. Dies könnte die Art und Weise, wie wir digitale Identitäten verwalten, revolutionieren und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen.

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) bringt seine Expertise in den Bereichen Cybersicherheit, Kryptografie und Identitätsmanagement in das Projekt ein. Die Forschenden analysieren, wie bestehende SSI-Technologien in Datenräumen eingesetzt werden können, und entwickeln Lösungen zur Wahrung der Privatsphäre. Diese Zusammenarbeit ist ein Beispiel dafür, wie Forschungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung sicherer KI-Lösungen arbeiten.

TRUSTED wird mit rund vier Millionen Euro aus dem Horizon-Europe-Programm finanziert und vereint ein internationales Konsortium aus zehn Partnern. Dazu gehören zwei Forschungsorganisationen, drei kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zwei Großunternehmen, zwei Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und ein klinischer Partner. Diese vielfältige Partnerschaft unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit über verschiedene Sektoren hinweg, um die Herausforderungen der Datensicherheit und des Datenschutzes zu bewältigen.

Die Entwicklung sicherer Datenräume ist nicht nur für die Gesundheitsforschung von Bedeutung, sondern auch für andere Branchen, die von KI profitieren. Die Fähigkeit, Daten sicher und effizient zu nutzen, könnte die Innovationskraft in Europa erheblich steigern und gleichzeitig das Vertrauen der Öffentlichkeit in KI-Technologien stärken. Das Projekt TRUSTED könnte somit als Modell für zukünftige Initiativen dienen, die sich mit der sicheren Nutzung von Daten in der digitalen Wirtschaft befassen.

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TRUSTED: Sicherer europäischer Datenraum für KI und Gesundheitsforschung
TRUSTED: Sicherer europäischer Datenraum für KI und Gesundheitsforschung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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