POTSDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Fünf Jahre nach den ersten Coronafällen in Brandenburg steht das Land vor einer neuen Herausforderung: Trotz der geplanten Einrichtung einer Enquetekommission zur Pandemie gibt es keine Reserve an FFP2-Masken.
In Brandenburg, einem der Bundesländer Deutschlands, wird die Pandemievorbereitung erneut auf den Prüfstand gestellt. Fünf Jahre nach den ersten Coronafällen plant das Land eine Enquetekommission, um die Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Doch trotz dieser Bemühungen gibt es keine Reserve an FFP2-Masken, die in der Pandemievorsorge von entscheidender Bedeutung sind. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte, dass nach der Auflösung der Landespandemiereserve im Jahr 2023 bisher keine Maßnahmen ergriffen wurden, um einen neuen Bestand an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) aufzubauen.
Die begrenzte Haltbarkeit von Masken, die in der Regel maximal drei Jahre beträgt, wurde als Hauptgrund für das Fehlen eines Vorrats genannt. Medizinprodukte wie FFP2-Masken dürfen nach Ablauf ihrer Haltbarkeitsgrenze nicht mehr verwendet werden. Diese Tatsache stellt die Verantwortlichen vor die Herausforderung, eine Balance zwischen Vorratshaltung und Haltbarkeit zu finden. Ohne einen Landesvorrat wurden auch keine Lagerräume angemietet, um Maskenvorräte zu lagern.
Besonders in der ersten Welle der Coronapandemie im Frühjahr 2020 waren Masken, Desinfektionsmittel und einige Medikamente Mangelware. Damals beschafften Bund und Länder große Mengen an Schutzausrüstung, um den Bedarf zu decken. Masken und Tests wurden auch an Schulen und Kitas verteilt, um den Unterricht zumindest zeitweise fortsetzen zu können. Derzeit arbeiten Bund und Länder an einer „Nationalen Reserve“, deren Konzept noch in der Ausarbeitung ist.
Kristina Böhm, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖDG), betonte die Dringlichkeit eines solchen Vorrats. Sie wies darauf hin, dass sich jemand verantwortlich fühlen müsse, da die Kommunen allein diese Aufgabe nicht bewältigen könnten. Der Bruch der Ampel-Koalition in Berlin habe entsprechende Gesetzesvorhaben ausgebremst, doch Böhm hofft, dass diese nicht in der Schublade verschwinden, sondern unter einer neuen Bundesregierung schnell umgesetzt werden.
Die Brandenburger Regierung, bestehend aus SPD und BSW, hatte in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, sich künftig besser auf drohende Pandemien vorzubereiten. Eine Enquetekommission soll herausarbeiten, wie das Gesundheitssystem für die Bewältigung von Pandemien aufgestellt ist und welche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zum Schutz der Menschen erfolgreich waren. Diese Initiative zeigt das Bestreben, aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu lernen und sich für zukünftige Herausforderungen zu wappnen.
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