NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erwartungen an eine zweite Amtszeit von Donald Trump waren hoch, insbesondere unter Investoren, die auf wirtschaftlichen Aufschwung hofften. Doch die Realität sieht anders aus.
Die Finanzmärkte hatten sich von einer zweiten Amtszeit Donald Trumps Rückenwind erhofft, doch stattdessen herrscht Ernüchterung. Investoren, die auf Deregulierung und Steuersenkungen spekulierten, sehen sich nun mit Kursverlusten und Unsicherheit konfrontiert. Der S&P 500 hat seit Trumps Amtsantritt 5 % verloren, während der Nasdaq um 8 % gesunken ist. Besonders betroffen sind Unternehmen wie NVIDIA und Tesla, die einst als Highflyer galten.
Die Fehlkalkulation der Investoren basiert auf drei entscheidenden Punkten. Erstens hatte man erwartet, dass Trump wirtschaftsfreundliche Maßnahmen priorisieren würde. Stattdessen setzte er auf eine aggressive Zollpolitik, die sowohl Unternehmen als auch Verbraucher verunsichert. Zweitens wurde das Chaos in Trumps Regierungsführung unterschätzt. Seine unberechenbaren Entscheidungen führen zu Zurückhaltung bei Investitionen und Börsengängen. Drittens hatten Investoren darauf gesetzt, dass Trump sich weiterhin als ‘Mann der Wall Street’ inszeniert. Doch seine Gleichgültigkeit gegenüber den Börsenkursen lässt viele Anleger ratlos zurück.
Die Folgen dieser Politik sind weitreichend. Während die US-Börsen unter Druck stehen, fließt Kapital verstärkt nach Europa. Deutsche, französische und italienische Aktien verzeichnen Kursgewinne, während die Wall Street schwächelt. Diese Entwicklung ist besonders ironisch, da Europa noch vor wenigen Monaten als wirtschaftlich unattraktiv galt. Nun wenden sich dieselben Anleger von den USA ab und setzen verstärkt auf europäische Märkte.
Kapitalmarktexperten warnen mittlerweile vor einer von Zöllen ausgelösten Rezession in den USA. Sollte Trump seinen protektionistischen Kurs fortsetzen, könnten Unternehmen weiter unter Druck geraten, was sich letztlich auf die gesamte US-Wirtschaft auswirken würde. Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Sollte Trump doch noch auf die Börsenkurse achten und gegensteuern, könnte sich das Blatt wenden. Doch darauf wetten will derzeit kaum jemand.
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