MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Raumfahrt steht vor einem bedeutenden Wandel, der die Inklusion von Menschen mit körperlichen Behinderungen in den Fokus rückt. Während die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die NASA daran arbeiten, die Raumfahrt für alle zugänglicher zu machen, eröffnen sich neue Möglichkeiten für Parastronauten, die mit innovativen Technologien und angepassten Raumfahrzeugen die Grenzen des Möglichen erweitern.

Die Raumfahrt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Transformation, die darauf abzielt, Menschen mit körperlichen Behinderungen in die Erkundung des Weltraums einzubeziehen. Diese Entwicklung wird maßgeblich von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der NASA vorangetrieben, die sich für eine inklusivere Raumfahrt einsetzen. Ein zentrales Element dieser Bemühungen ist das Parastronauten-Programm, das Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit bietet, an Weltraummissionen teilzunehmen.

Historisch gesehen mussten Astronauten strenge körperliche Anforderungen erfüllen, um für Raumflüge ausgewählt zu werden. Diese Anforderungen basierten jedoch oft auf veralteten Annahmen. In der heutigen Zeit erkennen Fachleute zunehmend, dass Menschen mit Behinderungen ebenso in der Lage sind, zur Raumfahrt beizutragen. Die ESA hat 2022 das Parastronaut Feasibility Project ins Leben gerufen, um die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die bemannte Raumfahrt zu untersuchen.

Die Forschung an der Universität von North Dakota hat gezeigt, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen in modernen US-Raumfahrzeugen fast genauso beweglich sind wie nicht behinderte Personen. Diese Studien konzentrierten sich auf Personen mit Beinprothesen und lieferten wertvolle Erkenntnisse über die Herausforderungen, denen zukünftige Parastronauten gegenüberstehen könnten. Die Ergebnisse legen nahe, dass einfache Anpassungen, wie das Hinzufügen von Handgriffen in Raumfahrzeugen, entscheidende Unterstützung bieten können.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Fortschritte in der inklusiven Raumfahrt ist John McFall, der erste Parastronaut der ESA. McFall, der bei einem Motorradunfall ein Bein verlor, ist der erste Mensch mit einer körperlichen Behinderung, der medizinisch für eine ISS-Mission zertifiziert wurde. Obwohl er noch keiner Mission zugewiesen wurde, zeigt seine Zertifizierung, dass Sicherheit und Inklusion in der Raumfahrt nicht im Widerspruch stehen müssen.

Die Entwicklung von funktionalen Hilfsmitteln, die die Raumfahrzeuge selbst nicht verändern, könnte ein weiterer Weg sein, um die Inklusion zu fördern. Beispielsweise könnte das Anbringen von Klettverschlüssen an bestimmten Stellen in Raumfahrzeugen oder an Prothesen die Traktion verbessern und Parastronauten helfen, sich in der Schwerelosigkeit zu verankern. Ingenieure könnten auch neue Prothesen entwickeln, die speziell für bestimmte Raumumgebungen wie Schwerelosigkeit oder Teilgravitation ausgelegt sind.

Langfristige Weltraummissionen, wie etwa Reisen zum Mond oder Mars, könnten neue Standards für die Fitness von Astronauten erfordern. Während solcher Missionen könnten Astronauten Verletzungen erleiden, die zu einer sogenannten zufälligen Behinderung führen. Eine solche Behinderung tritt auf, wenn ein Astronaut während einer Mission eine Verletzung erleidet, die seine Fähigkeiten dauerhaft beeinträchtigt.

Die Berücksichtigung von Behinderungen bei der Missionsplanung geht über die bloße Inklusion hinaus. Sie macht die Mission sicherer für alle Astronauten, indem sie auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Raumfahrtindustrie kann durch die Kombination von Technologie, innovativem Design und sorgfältiger Missionsplanung inklusive und erfolgreiche Missionen gewährleisten.

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Inklusion im All: Parastronauten als Wegbereiter für barrierefreie Raumfahrt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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