SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung der neuronalen Grundlagen von Empathie erzielt. Durch die Identifizierung spezifischer Gehirnregionen, die sowohl auf eigene als auch auf beobachtete Schmerzen reagieren, eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Behandlung von Störungen wie Autismus und Schizophrenie.
Die Fähigkeit zur Empathie, also das Mitfühlen und Verstehen der Emotionen anderer, ist ein zentraler Bestandteil menschlicher sozialer Interaktionen. Forscher haben nun entdeckt, wie bestimmte neuronale Schaltkreise im Gehirn diesen Prozess steuern. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass das Beobachten von Schmerz bei anderen dieselben neuronalen Bahnen aktiviert wie das direkte Erleben von Schmerz.
Im Zentrum dieser Entdeckung steht der anteriore cinguläre Cortex (ACC), eine Gehirnregion, die sowohl auf persönliche als auch auf beobachtete Schmerzen reagiert. Mithilfe fortschrittlicher Bildgebungstechniken konnten Wissenschaftler Neuronen im ACC identifizieren, die sowohl auf eigene als auch auf fremde Schmerzen reagieren. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Rolle des ACC bei der Verarbeitung emotionaler Aspekte von Schmerz.
Ein weiterer wichtiger Befund der Studie ist die Verbindung zwischen dem ACC und dem periaquäduktalen Grau (PAG), einem Bereich des Gehirns, der an der Regulierung von Angst und Schmerz beteiligt ist. Die Forscher zeigten, dass Signale vom ACC zum PAG entscheidend sind, um Empathie in Verhaltensreaktionen wie Erstarren oder Vermeidung umzuwandeln. Durch die Manipulation dieses neuronalen Pfades konnten empathische Verhaltensweisen direkt beeinflusst werden.
Diese Entdeckungen haben weitreichende Implikationen für die Behandlung von Erkrankungen, die mit gestörten emotionalen oder sozialen Prozessen einhergehen, wie Autismus, Schizophrenie oder posttraumatische Belastungsstörungen. Indem die spezifischen neuronalen Schaltkreise identifiziert werden, die an der Empathieverarbeitung beteiligt sind, könnten neue Therapieansätze entwickelt werden.
Die Forschung wurde von einem Team unter der Leitung von Dr. KEUM Sehoon am Center for Cognition and Sociality in Südkorea durchgeführt. Die Wissenschaftler verwendeten Miniatur-Endoskopie und Kalziumbildgebung, um die neuronalen Aktivitäten in Echtzeit zu verfolgen. Dabei beobachteten sie Mäuse, die anderen Mäusen bei leichten Stromstößen zusahen, und stellten fest, dass spezifische ACC-Neuronen sowohl bei direktem Schmerz als auch bei beobachtetem Schmerz aktiviert wurden.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des ACC bei der Verarbeitung affektiver, also emotionaler, Schmerzkomponenten. Die Aktivierung des ACC bei der Beobachtung von Schmerz ähnelt der bei direktem Schmerzerleben, was die spezialisierte Rolle dieser Gehirnregion bei der emotionalen Schmerzverarbeitung hervorhebt.
Die Studie liefert nicht nur neue Einblicke in die neuronalen Mechanismen der Empathie, sondern könnte auch die Grundlage für neue Ansätze zur Untersuchung von Empathie-bezogenen neuropsychiatrischen Störungen bieten. Dr. Keum betonte, dass diese Erkenntnisse einen wichtigen Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses der emotionalen und sozialen Verarbeitung im Gehirn darstellen.
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