HOUSTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten einer turbulenten Phase von politischen Veränderungen und Tarifen fordern führende US-Energieunternehmen von der Regierung Trump eine konsistentere und langfristigere Energiepolitik.
Die US-amerikanischen Energieunternehmen stehen vor einer Herausforderung: Die unvorhersehbaren politischen Entscheidungen der Trump-Administration, die von abrupten Tarifänderungen bis hin zu wechselnden Energiepolitiken reichen, haben die Branche in den letzten Wochen erschüttert. Mike Wirth, CEO von Chevron, betonte auf der CERAWeek-Konferenz in Houston die Notwendigkeit einer stabilen und dauerhaften Politik. Er kritisierte die derzeitige Praxis, die zwischen extremen Positionen schwankt, und forderte eine gesetzlich verankerte Energiepolitik, die nicht von der Laune einer zukünftigen Regierung abhängt.
Chevron war direkt von den jüngsten politischen Schwankungen betroffen, als Präsident Trump ankündigte, eine Lizenz zu beenden, die dem Unternehmen seit 2022 den Export von Öl aus Venezuela erlaubt hatte. Wirth unterstrich, dass eine solche Unsicherheit die Planungen der Unternehmen erheblich erschwert und Investitionen verzögert. Bei einem privaten Abendessen vor der Konferenz forderten die Führungskräfte der Branche den US-Energieminister Chris Wright auf, weniger auf Exekutivanordnungen und mehr auf gesetzgeberische Maßnahmen zu setzen.
Die Forderung nach einer vorhersehbaren und langfristigen Politik kommt nach einer Reihe von Exekutivanordnungen, die die USA aus dem Pariser Klimaabkommen herausführten, die Genehmigungspause für Flüssigerdgas-Terminals der vorherigen Regierung aufhoben und die Vorschriften für die Öl- und Gasproduktion lockerten. Diese Maßnahmen gaben dem Weißen Haus mehr Befugnisse zur Genehmigung neuer Energieinfrastruktur, beendeten Beschränkungen für Bohrungen in Alaska und verhängten ein Verbot neuer Offshore-Windprojekte.
Zusätzlich zu den energiepolitischen Unsicherheiten hat die Regierung Trump auch die Handelsbeziehungen zu Kanada und Mexiko durch die Einführung, Aussetzung und erneute Einführung von Zöllen belastet. Aamir Paul, Präsident von Schneider Electric Nordamerika, betonte in einem Interview die Notwendigkeit von Stabilität, um Investitionsverzögerungen zu vermeiden und die Bemühungen der Regierung zur Stärkung des US-Stromnetzes zu unterstützen.
Chris Wright kündigte an, dass die Regierung in den kommenden Wochen ihre Energiepolitik beschleunigen wolle. Er unterzeichnete die Genehmigung für ein neues LNG-Exportterminal an der Golfküste, das täglich 1,8 Milliarden Kubikfuß Gas verarbeiten wird. Wright betonte, dass die Regierung kein spezifisches Ziel für niedrige Ölpreise habe, aber er glaube, dass niedrigere Preise im besten Interesse der amerikanischen Bevölkerung und der Weltbürger seien.
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