WOLFSBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Volkswagen-Konzern sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert und plant umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Investitionskürzungen.
Volkswagen, Europas größter Autobauer, hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnete. Der Nettogewinn sank um fast 31 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro, was auf den harten Wettbewerb in China und hohe Umbaukosten zurückzuführen ist. Trotz eines leichten Umsatzanstiegs um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro, belasteten hohe Restrukturierungskosten das operative Ergebnis, das um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro fiel.
Angesichts dieser Herausforderungen plant Volkswagen, seine Investitionen in den kommenden Jahren deutlich zu reduzieren. Zwischen 2025 und 2029 sollen rund 165 Milliarden Euro in neue Anlagen, Technik und Software fließen, was eine Kürzung im Vergleich zur vorherigen Fünfjahresperiode darstellt. Besonders die Investitionen in Verbrennungsmotoren sollen schrittweise zurückgefahren werden, während der Konzern weiterhin auf Flexibilität setzt, um verschiedene Antriebsarten anbieten zu können.
Der Vorstand von Volkswagen hat zudem beschlossen, auf einen Teil seiner Bezüge zu verzichten, um ein Zeichen im Rahmen des Sparprogramms zu setzen. VW-Chef Oliver Blume und die übrigen Vorstände verzichten in den Jahren 2025 und 2026 auf elf Prozent ihrer Gehälter. In den darauffolgenden Jahren soll der Gehaltsverzicht schrittweise reduziert werden, bis ab 2030 wieder die ursprüngliche Vergütungshöhe erreicht wird.
Trotz der finanziellen Herausforderungen erhalten die 120.000 Mitarbeiter in Deutschland für das vergangene Jahr eine ungekürzte Prämie. Diese Bonuszahlung liegt sogar etwas höher als im Vorjahr. Ab 2026 müssen sich die Mitarbeiter jedoch auf deutlich weniger Geld einstellen, da der flexible Teil der Bonuszahlungen für zwei Jahre ausgesetzt wird.
Volkswagen steht vor der Herausforderung, sich in einem sich schnell verändernden Automobilmarkt zu behaupten. Der Konzern plant, den Hochlauf seiner Batteriesparte an das Marktumfeld anzupassen und setzt auf Partnerschaften, um bei Software und Vernetzung schneller voranzukommen. Die Zusammenarbeit mit dem US-Elektroautoanbieter Rivian ist ein Beispiel für diese Strategie.
Insgesamt zeigt sich, dass Volkswagen in einer Phase des Umbruchs steckt, in der sowohl interne als auch externe Faktoren eine Rolle spielen. Die geplanten Maßnahmen zur Kostensenkung und Investitionskürzung sind Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms, das darauf abzielt, den Konzern langfristig wettbewerbsfähig zu halten.
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