AUSTIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Umgang mit Kryptobetrugsmeldungen in den USA ist derzeit fragmentiert und ineffizient. Philip Martin, Sicherheitschef von Coinbase, fordert eine Vereinheitlichung der Berichterstattung, um Verbraucher besser zu schützen.

Derzeit wird die Meldung von Kryptobetrug in den Vereinigten Staaten von einer Vielzahl von Behörden bearbeitet, was zu einem unübersichtlichen System führt. Philip Martin, Sicherheitschef von Coinbase, betont die Notwendigkeit, diese Berichterstattung zu vereinheitlichen, um den Verbraucherschutz zu verbessern. Auf der SXSW-Konferenz in Austin, Texas, erklärte Martin, dass das derzeitige System sehr fragmentiert sei und es für Opfer schwierig sei, den richtigen Ansprechpartner zu finden. Eine zentrale Anlaufstelle könnte nicht nur die Erfassung der Betrugsfälle verbessern, sondern auch die Ressourcen des Bundes gezielter einsetzen, um die Ursachen zu bekämpfen. In den USA gibt es zahlreiche Bundes- und Landesbehörden, die Berichte über Finanz- und Internetkriminalität bearbeiten, darunter das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI. Martin kritisiert, dass Opfer von Kryptobetrug oft das Gefühl haben, ins Leere zu schreien, wenn sie ihre Fälle bei IC3 oder anderen Regierungswebsites melden. Er schlägt vor, die verschiedenen Meldeplattformen in ein einziges System zu konsolidieren, das nicht nur alle Daten an einem Ort sammelt, sondern den Opfern auch Einblick in den Status ihrer Meldungen gibt. In einer früheren Diskussion über Online-Betrug, an der Martin teilnahm, äußerte sich der pensionierte FBI-Agent Roger Campbell ähnlich. Er wies darauf hin, dass viele Opfer von Kryptoromanzbetrug im Internet nach Möglichkeiten suchen, den Betrug zu melden, und dabei auf eine Vielzahl von Informationen stoßen. Campbell lobte das Vereinigte Königreich für sein vorbildliches Meldesystem, bei dem alle Straftaten über ein Portal gemeldet werden können und die Opfer den Status ihrer Beschwerden verfolgen können. In den USA hingegen hören die Opfer nach einer Meldung an das IC3 in 99 % der Fälle nichts mehr, was zu weiterer Frustration führt. Martin von Coinbase erklärte, dass es bei der Meldung von Betrug oft zu Verzögerungen komme und die Methoden der Angreifer erst Monate später bekannt würden. Ein weiterer Aspekt, der die Bekämpfung von Kryptobetrug erschwert, ist laut Martin die Tatsache, dass diese Betrügereien meist außerhalb der USA stattfinden, in Ländern wie Myanmar und Laos. Dort sei es für die Strafverfolgungsbehörden schwierig, effektiv einzugreifen. Martin betont, dass die Bekämpfung von Kryptobetrug auf internationalen Beziehungen basieren sollte, um sicherzustellen, dass es keine sicheren Zufluchtsorte für Betrüger gibt. In der Zwischenzeit hat das kalifornische Department of Financial Protection and Innovation am 10. März mitgeteilt, dass es im vergangenen Jahr über 2.600 Beschwerden erhalten und sieben neue Betrugsarten entdeckt hat, darunter Krypto-Mining, Gaming, Job- und Giveaway-Betrug.

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Vereinheitlichung der Meldung von Kryptobetrug gefordert
Vereinheitlichung der Meldung von Kryptobetrug gefordert (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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