MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung von Mikroplastik in menschlichem Gehirngewebe wirft neue Fragen zur Gesundheit und Sicherheit auf. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass diese winzigen Plastikpartikel nicht nur in Organen wie Leber und Nieren, sondern auch im Gehirn vorkommen, was potenzielle Risiken für neurodegenerative Erkrankungen mit sich bringt.
Die jüngste Forschung, veröffentlicht in Nature Medicine, hat Mikroplastikpartikel im menschlichen Gehirn nachgewiesen. Diese Entdeckung ist besonders alarmierend, da das Gehirn als besonders anfällig für solche synthetischen Partikel gilt. Die Studie wirft Fragen über die Auswirkungen der Plastikansammlung auf die Gehirngesundheit auf, insbesondere im Hinblick auf neurodegenerative Erkrankungen.
In den letzten 50 Jahren hat die Menge an Mikro- und Nanoplastik in unserer Umwelt exponentiell zugenommen. Diese winzigen Plastikpartikel sind mittlerweile überall zu finden – in der Luft, die wir atmen, im Wasser, das wir trinken, und im Boden, auf dem unsere Nahrung wächst. Während bekannt ist, dass diese Partikel in den menschlichen Körper gelangen und sich in Organen wie der Leber, den Nieren und sogar der Plazenta festsetzen, sind das Ausmaß ihrer Ansammlung und ihr potenzielles Schadenspotenzial noch nicht vollständig verstanden.
Forscher der University of New Mexico Health Sciences, unter der Leitung des Toxikologen Matthew Campen, haben eine neue Methode entwickelt, um Mikroplastik in menschlichem Gewebe nachzuweisen und zu messen. Diese Methode wurde zuvor zur Untersuchung von Plazentas und Hoden eingesetzt. In der neuen Studie wurde die Technik auf menschliches Gehirngewebe angewendet.
Die Gehirngewebeproben stammten vom New Mexico Office of the Medical Investigator, das Gewebe aus Autopsien über mehrere Jahre aufbewahrt. Die Forscher verglichen ältere Gewebeproben (etwa aus dem Jahr 2016) mit neueren Proben (aus dem Jahr 2024). Alle analysierten Gehirngewebe stammten aus dem Frontallappen, dem Bereich des Gehirns, der sich hinter der Stirn befindet.
Die Forscher fanden überraschend hohe Konzentrationen von Mikroplastik im Gehirngewebe. Die Konzentration von Plastik im Gehirn war viel höher als in den Leber- oder Nierenproben. Noch besorgniserregender war die Feststellung, dass die Menge an Plastik im Gehirn im Laufe der Zeit zunimmt. Gehirngewebeproben aus dem Jahr 2024 wiesen signifikant höhere Mikroplastikwerte auf als Proben aus dem Jahr 2016, was einem Anstieg von etwa 50 % in nur acht Jahren entspricht.
Ein weiterer bemerkenswerter Befund war, dass Gehirngewebe von Personen, bei denen Demenz diagnostiziert wurde, deutlich höhere Mikroplastikwerte aufwies – bis zu zehnmal mehr – als Gehirngewebe von Menschen ohne Demenz. Während die Studie keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Plastikansammlung und neurodegenerativen Erkrankungen herstellt, wirft sie wichtige Fragen auf. Die Forscher spekulieren, dass Mikroplastik zu neurologischen Erkrankungen beitragen könnte, indem es den Blutfluss behindert, neuronale Verbindungen stört oder Entzündungen im Gehirn auslöst.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gehirnfunktion besser zu verstehen. Es ist unklar, ob Mikroplastik aktiv zu neurodegenerativen Erkrankungen beiträgt oder ob Menschen mit Demenz mehr Plastik ansammeln, weil ihre Gehirne es weniger effektiv abbauen können.
Die steigende Präsenz von Mikroplastik in Lebensmitteln und Wasser ist ebenfalls besorgniserregend. Menschen, die Flaschenwasser trinken, nehmen deutlich mehr Mikroplastik auf als diejenigen, die Leitungswasser konsumieren. Das Erhitzen von Lebensmitteln in Plastikbehältern setzt Milliarden von Plastikpartikeln frei, was Bedenken hinsichtlich der diätetischen Exposition aufwirft.
Die Reduzierung der Mikroplastikexposition könnte helfen, deren Ansammlung im Körper zu begrenzen, aber es ist unklar, ob dies zu einer Verringerung der Plastikwerte im Gehirn führen würde. Weitere Studien sollten sich auf potenzielle Methoden zur Entfernung von Mikroplastik aus dem Körper konzentrieren.
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Senior Fullstack Developer für KI-getriebene Missionstechnologien (w/m/d)
Content writer (German) / Freelance AI Tutor (m/w/d)
Werkstudent (m/w/d) im Personal - Einführung einer KI-basierten Skills-Matrix
Duales Studium BWL-Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Mikroplastik in menschlichen Gehirnen: Eine wachsende Bedrohung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Mikroplastik in menschlichen Gehirnen: Eine wachsende Bedrohung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die deutsche Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Mikroplastik in menschlichen Gehirnen: Eine wachsende Bedrohung« bei Google Deutschland suchen und bei Google News recherchieren!