MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Herausforderungen für DHL nehmen zu, da die Beschwerden über den Service der Deutschen Post und DHL einen neuen Höchststand erreicht haben. Trotz der steigenden Unzufriedenheit der Kunden plant das Unternehmen, Tausende von Stellen abzubauen, was die Situation weiter verschärfen könnte.
Die Deutsche Post DHL Group steht vor einer schwierigen Phase, da die Zahl der Beschwerden über ihre Dienstleistungen im Jahr 2024 einen neuen Rekord erreicht hat. Mit 44.406 eingegangenen Beschwerden bei der Bundesnetzagentur, einem Anstieg von fast sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zeigt sich die wachsende Unzufriedenheit der Kunden. Besonders betroffen ist die Briefsparte der Deutschen Post, die für 89 Prozent der Beschwerden verantwortlich ist.
Ein häufiges Ärgernis für die Kunden sind Pakete, die angeblich nicht zugestellt werden konnten, obwohl die Empfänger zu Hause waren. Oftmals wird keine Benachrichtigung hinterlassen, und die Pakete landen in einer Filiale oder verschwinden ganz. Diese Probleme sind besonders frustrierend für Menschen, die dringend auf ihre Sendungen warten oder sogar extra Zeit dafür eingeplant haben.
Inmitten dieser Herausforderungen plant DHL, 8.000 Stellen im deutschen Brief- und Paketgeschäft abzubauen. Dies entspricht etwa vier Prozent der gesamten Belegschaft in diesem Bereich. Der Stellenabbau wird mit hohen Kosten und einem zu geringen Gewinn durch die Portoerhöhung begründet. Experten warnen jedoch, dass weniger Personal die Zustellqualität weiter verschlechtern könnte.
Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr 27 Anlassprüfungen gestartet, um zu überprüfen, ob DHL seinen gesetzlichen Zustellpflichten nachkommt. Besonders in Städten wie Bochum, Hamburg und Planegg häufen sich die Beschwerden über verspätete oder ausgefallene Zustellungen. Die Post begründet die Probleme oft mit Personal- und Organisationsmängeln.
Eine neue Gesetzesreform könnte den Druck auf DHL weiter erhöhen. Seit 2025 kann die Bundesnetzagentur erstmals Bußgelder gegen Unternehmen verhängen, die ihre Zustellprobleme nicht in den Griff bekommen. Ob dies die Situation verbessert, bleibt fraglich, denn Strafen allein lösen keine Personalprobleme.
Die Konkurrenz schläft nicht: Unternehmen wie Amazon Logistics, Hermes und DPD bauen ihr Geschäft aus und könnten DHL Marktanteile abnehmen, wenn die Qualität weiter sinkt. Für DHL ist es entscheidend, entweder in besseren Service zu investieren oder einen noch größeren Vertrauensverlust zu riskieren. Die kommenden Monate werden zeigen, welchen Weg das Unternehmen einschlägt.
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