WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum neuen Gesundheitsminister der USA hat eine Debatte über die Zukunft der Impfbereitschaft im Land entfacht. Angesichts seiner bekannten Skepsis gegenüber Impfstoffen befürchten Experten, dass die Impfraten weiter sinken könnten.
Die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister der USA hat in der Gesundheitsbranche Besorgnis ausgelöst. Kennedy, der für seine kritische Haltung gegenüber Impfstoffen bekannt ist, könnte die ohnehin rückläufigen Impfraten in den USA weiter verschlechtern. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem ein Masernausbruch bereits das erste Todesopfer in den USA seit einem Jahrzehnt gefordert hat.
Kennedy hat während seiner Bestätigungsanhörungen im Senat versucht, sich von seinen früheren Ansichten zu distanzieren, indem er behauptete, er sei nicht „anti-Impfstoff“ und wolle es den Menschen nicht erschweren, Routineimpfungen zu erhalten. Dennoch deuten seine ersten Schritte als Gesundheitsminister darauf hin, dass er die Impfbereitschaft auf indirekte Weise untergraben könnte, was das Risiko von vermeidbaren Krankheiten erhöhen könnte.
Einige Experten befürchten, dass Kennedy die Impfrichtlinien überarbeiten und Mitglieder von externen Komitees, die die Regierung in Impfangelegenheiten beraten, austauschen könnte. Diese Maßnahmen könnten dazu führen, dass die Impfraten weiter sinken und es zu erneuten Ausbrüchen von impfpräventablen Krankheiten kommt.
Die Impfraten in den USA sind seit der COVID-19-Pandemie rückläufig. Vor der Pandemie waren etwa 95 % der Kindergartenkinder mit allen staatlich vorgeschriebenen Impfungen auf dem neuesten Stand. Diese Zahl ist jedoch in den letzten Jahren gesunken, was teilweise auf eine zunehmende Impfskepsis zurückzuführen ist.
Die Impfskepsis ist ein globales Phänomen, das oft mit politischen, moralischen und spirituellen Ideen über individuelle Rechte versus Gemeinschaftsverantwortung verbunden ist. Die Politisierung der Pandemie hat diese Zweifel weiter verstärkt und zu einer parteipolitischen Spaltung in der Akzeptanz von Impfungen geführt.
In den USA gibt es einen deutlichen Unterschied in der Impfbereitschaft zwischen den politischen Lagern. Eine Umfrage ergab, dass 63 % der Demokraten Impfungen für extrem wichtig halten, während nur 26 % der Republikaner dieser Meinung sind. Diese Kluft hat sich in den letzten Jahren vertieft und könnte durch Kennedys Einfluss weiter verstärkt werden.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Kennedy Daten hervorheben könnte, die die Risiken von Impfstoffen betonen, und unbegründete Behauptungen über deren Sicherheit fördern könnte. Dies könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in Impfungen weiter untergraben und zu einem Anstieg von Klagen gegen Impfstoffhersteller führen.
Die langfristigen Auswirkungen von Kennedys Politik könnten weitreichend sein. Experten warnen davor, dass eine weitere Erosion des Vertrauens in Impfstoffe zu signifikanten Ausbrüchen von impfpräventablen Krankheiten führen könnte, insbesondere in Regionen mit ohnehin niedrigen Impfraten.
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