AUSTIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um agentische KI, also KI-Agenten, die Aufgaben ohne menschliches Zutun erledigen können, gewinnt an Fahrt. Während einige die Vorteile dieser Technologie preisen, warnt Meredith Whittaker, Präsidentin der Signal Technology Foundation, vor erheblichen Sicherheitsrisiken.

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) hat zu einer neuen Generation von KI-Agenten geführt, die in der Lage sind, Aufgaben autonom zu erledigen. Diese sogenannten agentischen KI-Bots werden von einigen als revolutionäre Helfer gefeiert, die den Alltag erleichtern können. Doch nicht alle sind von dieser Entwicklung begeistert. Meredith Whittaker, Präsidentin der Signal Technology Foundation, äußerte kürzlich auf der SXSW 2025 in Austin Bedenken hinsichtlich der Sicherheits- und Datenschutzrisiken, die mit diesen Technologien einhergehen.

Agentische KI-Bots, die ohne menschliches Eingreifen agieren, benötigen Zugang zu einer Vielzahl von Daten, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Dies könnte bedeuten, dass sie auf persönliche Informationen wie Browserdaten, Kreditkarteninformationen und Kalender zugreifen müssen. Whittaker betont, dass diese Daten oft in die Cloud übertragen werden, was zusätzliche Sicherheitsrisiken birgt. Die Vorstellung, dass ein KI-Agent mit nahezu root-ähnlichen Berechtigungen auf alle Daten zugreifen kann, ist beunruhigend.

Ein Beispiel für die Nutzung solcher KI-Agenten könnte das Buchen von Konzerttickets sein. Der Agent könnte nicht nur die Tickets finden und kaufen, sondern auch die Signal-App öffnen, um Freunden die Details zu senden. Doch bei jedem dieser Schritte würde der Agent auf sensible Daten zugreifen, die Nutzer möglicherweise privat halten möchten. Diese umfassende Datenverarbeitung könnte die Grenze zwischen Anwendungsebene und Betriebssystem verwischen und die Privatsphäre der Nutzer gefährden.

Whittakers Bedenken werden von anderen Experten geteilt. Yoshua Bengio, ein führender Wissenschaftler im Bereich der KI, warnte ebenfalls vor den Risiken, die mit agentischen KI-Systemen verbunden sind. Er betonte, dass alle katastrophalen Szenarien mit künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) oder Superintelligenz auftreten könnten, wenn wir Agenten entwickeln, die ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen agieren.

Die Debatte um agentische KI wirft wichtige Fragen auf, wie wir die Balance zwischen technologischem Fortschritt und Datenschutz wahren können. Während die Vorteile von KI-Agenten unbestreitbar sind, ist es entscheidend, dass wir die Risiken verstehen und Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Die Zukunft der KI wird maßgeblich davon abhängen, wie wir diese Herausforderungen meistern.

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Agentische KI-Bots: Eine Bedrohung für die Privatsphäre?
Agentische KI-Bots: Eine Bedrohung für die Privatsphäre? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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