WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, eine strategische Reserve für Digitalwährungen zu schaffen, hat in der Krypto-Branche für Ernüchterung gesorgt.

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, eine strategische Reserve für Digitalwährungen einzurichten, hat in der Krypto-Branche gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige die Initiative als Schritt in die richtige Richtung sehen, sind viele enttäuscht über die Details, die bisher bekannt geworden sind. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die USA in Sachen Digitalwährungen voranzubringen, doch die Umsetzung lässt viele Fragen offen.

Die Reserve soll vor allem Bitcoin umfassen, die bereits im Besitz der US-Regierung sind, etwa durch Beschlagnahmungen. Laut dem amerikanischen Digitalwährungs-Beauftragten David Sacks dürfen das Handels- und das Finanzministerium weitere Bitcoin für die Reserve erwerben, jedoch ohne zusätzliche Kosten für die Steuerzahler. Auch andere Digitalwährungen wie Ethereum und Solana sollen in einem separaten Bestand gelagert werden, allerdings ohne aktive Bemühungen der Regierung, diese Bestände zu erweitern.

Diese Ankündigung hat bei Anlegern für Ernüchterung gesorgt. Der Bitcoin-Kurs fiel auf der Handelsplattform Bitstamp unter die Marke von 90.000 US-Dollar. Marktexperte Timo Emden von Emden Research kommentierte, dass die Erwartungen der Investoren hoch waren und die Realität hinter diesen zurückbleibt. Viele hatten gehofft, dass Trump nicht nur als Schutzherr der Kryptowährungen auftreten, sondern auch eine Symbiose zwischen der US-Regierung und der Kryptobranche fördern würde.

Charles Edwards, Gründer des auf Bitcoin fokussierten Hedgefonds Capriole Investments, äußerte sich ebenfalls enttäuscht. Er bezeichnete die Reserve als „nur einen ausgefallenen Namen für Bitcoin-Bestände, die bereits bei der Regierung existierten“. Die US-Regierung verfügt durch verschiedene Aktionen gegen Kriminelle über einen Bestand von rund 200.000 Bitcoin, was bei einem Kurs von etwa 88.000 Dollar pro Bitcoin einem Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar entspricht.

Trump hatte sich im Wahlkampf als Unterstützer von Digitalwährungen positioniert und damit in der Branche Sympathien gewonnen. Sein Vorgänger Joe Biden hingegen hatte einen restriktiven Kurs gegenüber Digitalwährungen gefahren und vor Risiken wie Geldwäsche und der Destabilisierung von Finanzmärkten gewarnt. Nach Trumps Wahlsieg stieg der Bitcoin-Kurs zunächst stark an, doch die jüngsten Entwicklungen haben die Euphorie gedämpft.

Die Zukunft der Digitalwährungsreserve bleibt ungewiss. Experten sind sich uneinig, ob die Initiative langfristig positive Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben wird. Einige sehen in der Reserve einen ersten Schritt hin zu einer stärkeren Integration von Kryptowährungen in die staatliche Finanzpolitik, während andere skeptisch bleiben und auf konkrete Maßnahmen warten, die über bloße Ankündigungen hinausgehen.

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Trumps Digitalwährungsreserve enttäuscht die Krypto-Branche
Trumps Digitalwährungsreserve enttäuscht die Krypto-Branche (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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