WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wende hat die US-Regierung angekündigt, sich aus zukünftigen Militärübungen in Europa zurückzuziehen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die NATO und die europäische Sicherheitsarchitektur haben.
Die Vereinigten Staaten haben ihren Verbündeten mitgeteilt, dass sie nicht mehr an zukünftigen Militärübungen in Europa teilnehmen werden. Diese Entscheidung markiert einen weiteren Schritt in der Politik von Donald Trump, sich von der europäischen Verteidigungsstrategie zu distanzieren. Laut Berichten der schwedischen Zeitung Expressen betrifft der Rückzug Übungen, die sich noch in der Planungsphase befinden. Dies bedeutet, dass die NATO-Länder gezwungen sein werden, ihre Übungen ohne die Beteiligung der US-Streitkräfte zu planen, die die größte Militärmacht innerhalb des Bündnisses darstellen. Trump hat wiederholt die NATO-Länder kritisiert, weil sie das Ziel von zwei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben nicht erreichen. Er argumentiert, dass die Diskrepanz eine unfaire Belastung für die Vereinigten Staaten darstellt. Am Freitag warnte er, dass die USA möglicherweise NATO-Verbündete, die das Ausgabenziel nicht erreichen, nicht verteidigen werden. Diese Ankündigung ist Teil einer umfassenden Neuausrichtung des Bündnisses. Trump erklärte gegenüber Reportern: „Als ich zu NATO kam, bemerkte ich, dass die Leute ihre Rechnungen überhaupt nicht bezahlten, und ich sagte, ich sollte bis zu meinem zweiten Treffen warten. Und ich tat es. Und ich brachte das zur Sprache und sagte: ‚Wenn ihr eure Rechnungen nicht bezahlt, werden wir nicht teilnehmen. Wir werden euch nicht schützen.‘ Und als ich das sagte, war es erstaunlich, wie das Geld hereinkam. Aber selbst jetzt ist es nicht genug. Sie sollten mehr bezahlen.“ Es wurde auch berichtet, dass die Trump-Administration das NATO-Engagement neu gestaltet, um Mitgliedsländer mit höheren Verteidigungsausgaben zu bevorzugen. Der Präsident erwägt, militärische Übungen mit Mitgliedsländern zu priorisieren, die den festgelegten Prozentsatz des BIP für ihre Verteidigung ausgeben. „NATO muss mehr zahlen“, sagte Trump im Januar nach seinem Amtsantritt. „Es ist lächerlich, weil es sie viel mehr betrifft. Wir haben einen Ozean dazwischen.“ Berichten zufolge erwägt Trump auch, US-Truppen aus Deutschland abzuziehen und nach Osteuropa zu verlegen. Er prüft, etwa 35.000 aktive Soldaten abzuziehen und nach Ungarn zu verlegen. Währenddessen, da hochrangige Gespräche in Saudi-Arabien nächste Woche beginnen sollen, hat Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass die Ukraine „vollständig zu einem konstruktiven Dialog“ mit den USA verpflichtet ist. „Die Ukraine hat vom ersten Moment dieses Krieges an Frieden gesucht. Realistische Vorschläge liegen auf dem Tisch“, sagte der ukrainische Präsident in einem Beitrag auf X. Selenskyj erklärte, dass er Saudi-Arabien für Gespräche mit dem Kronprinzen des Königreichs besuchen werde, jedoch nicht für Gespräche mit Vertretern der US-Regierung bleiben werde. Die Ukraine steht unter beispiellosem Druck der USA, die diese Woche die Militärhilfe und den Austausch von Geheimdienstinformationen ausgesetzt haben. Selenskyj hat Trump seit ihrem katastrophalen Treffen im Weißen Haus noch nicht getroffen, das eine geopolitische Krise auslöste. Trump bekräftigte am Freitag seine Kritik an Selenskyj und sagte, es könnte „einfacher“ sein, mit Moskau als mit Kiew an Bemühungen zur Beendigung des dreijährigen Krieges zu arbeiten.
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