VILNIUS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Litauen hat sich als Vorreiter in der Verteidigungstechnologie positioniert und zeigt, wie ein kleines Land mit einer schwierigen Vergangenheit durch gezielte Investitionen in die Zukunft blicken kann.
Litauen hat sich in den letzten Jahren als Vorreiter in der Verteidigungstechnologie etabliert. Das Land, das eine schmerzhafte Geschichte der sowjetischen Besatzung hinter sich hat, hat frühzeitig erkannt, wie wichtig Investitionen in die Verteidigung sind. Bereits vor dem dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine hat Litauen beschlossen, 5 bis 6 % seines BIP für Militärausgaben zu verwenden und in Verteidigungs-Startups zu investieren.
Ein zentraler Akteur in diesem Bereich ist der staatliche VC-Fonds Coinvest Capital. Dieser Fonds war einer der ersten in der Region, der im März 2023 die vollständige Genehmigung erhielt, in Verteidigungsprojekte zu investieren. Viktorija Trimbel, die seit Februar 2023 als geschäftsführende Partnerin tätig ist, betont, dass Coinvest Capital keine zivilen Anwendungsfälle voraussetzt, was in der Branche ungewöhnlich ist.
Ein herausragendes Beispiel für die Investitionen von Coinvest ist das Unternehmen Unmanned Defense Systems (UDS) aus Vilnius, das sich auf die Optimierung der sogenannten ‘Kill Chain’ konzentriert. Coinvest hat seit 2023 rund 6,8 Millionen Euro in Luft- und Raumfahrt-, Verteidigungs- und Dual-Use-Startups investiert. Diese Summe mag im Vergleich zu den Milliardenrunden in den USA gering erscheinen, ist jedoch pro Kopf betrachtet beachtlich, insbesondere in einem Land mit nur 2,89 Millionen Einwohnern.
Ein weiteres wichtiges Konzept, das Litauen und Coinvest betonen, ist die Co-Creation. Der Fonds investiert gemeinsam mit Business Angels und anderen VCs in Startups. Für Frühphasen-Deals hat Coinvest eine Gewinnbeteiligungsstruktur eingeführt, die Trimbel besonders am Herzen liegt. Als Vorstandsmitglied des Litauischen Business Angel Netzwerks (LitBAN) setzt sie sich dafür ein, dass mehr ‘Smart Money’ in den Markt fließt.
Die kollektive Bewertung des litauischen Startup-Ökosystems hat sich in den letzten zehn Jahren um das 39-fache erhöht. Dennoch fehlt dem Land ein Exit von der Bedeutung, wie es Skype für Estland war. Trimbel ist jedoch optimistisch, dass Coinvest diese Euros schnell vervielfachen kann. Ein Beispiel dafür ist der Exit von Interactio, bei dem die Renditen der Angel-Investoren von 9x auf 34x gesteigert wurden.
Trimbel setzt sich auch dafür ein, dass andere in der Verteidigungstechnologie Kapital sichern können. Der einzige begrenzte Partner von Coinvest, die nationale Entwicklungsbank Litauens, hat auch bedeutende Kapitalzuflüsse an andere lokale VCs wie BSV Ventures oder ScaleWolf bereitgestellt, einschließlich des litauischen Beitrags zum NATO Innovation Fund (NIF).
Die Notwendigkeit, in Abschreckung und Verteidigung zu investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit europäischer Länder zu unterstützen, wird in ganz Europa zunehmend anerkannt. Für Litauen ist dies eine tief persönliche Angelegenheit. Trimbel erinnert sich an die Ereignisse im Januar 1991, als sie mit eigenen Augen sah, wie russische Panzer Menschen töteten. Diese traumatischen Erlebnisse sind tief in das kollektive Gedächtnis Litauens eingebrannt.
Seit dem Krieg in der Ukraine gibt es ein erneuertes Gefühl der Dringlichkeit und Solidarität. Die 2025er Ausgabe von Radarom, einer öffentlichen Spendenkampagne für die Ukraine, sammelte über 5,6 Millionen Euro für Drohnen und Anti-Drohnen-Systeme, auch von UDS. Trimbel unterstützt diese Initiative und betont die Notwendigkeit, die Ukraine bis zum Sieg zu unterstützen.
Trimbel ist überzeugt, dass keine anderen Investitionsrenditen von Bedeutung sein werden, wenn die Ukraine nicht ausreichend Unterstützung von ihren Verbündeten erhält und Europa weiter invadiert wird. Ihr Engagement und ihre Entschlossenheit, diese Bedrohung abzuwenden, spiegeln sich in ihrer Arbeit und ihrem persönlichen Leben wider.
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