BANGKOK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Vier Jahre nach der Machtübernahme durch das Militär hat der Führer der Militärregierung in Myanmar angekündigt, dass innerhalb von zehn Monaten allgemeine Wahlen abgehalten werden sollen.

Die Ankündigung der bevorstehenden Wahlen in Myanmar kommt inmitten eines anhaltenden Bürgerkriegs, der das Land seit der Machtübernahme durch das Militär im Februar 2021 erschüttert. General Min Aung Hlaing erklärte während eines offiziellen Besuchs in Belarus, dass die Wahlen entweder im Dezember oder spätestens im Januar 2026 stattfinden sollen. Diese Erklärung erfolgte trotz der instabilen Sicherheitslage und der Tatsache, dass das Militär weniger als die Hälfte des Landes kontrolliert. Die geplanten Wahlen werden von vielen als Versuch gesehen, die Machtübernahme des Militärs durch einen demokratischen Prozess zu legitimieren. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Wahlen weder frei noch fair sein werden, da die meisten Führer der Nationalen Liga für Demokratie, einschließlich Aung San Suu Kyi, inhaftiert sind. Suu Kyi verbüßt derzeit eine Gefängnisstrafe von insgesamt 27 Jahren aufgrund von politisch motivierten Anklagen. Die Sicherheitslage in Myanmar stellt eine erhebliche Herausforderung für die Durchführung der Wahlen dar. Das Militär hat bereits versucht, eine Volkszählung durchzuführen, um Wählerlisten zu erstellen, konnte jedoch nur Daten aus 145 von 330 Gemeinden sammeln. Die Gebiete, in denen die Volkszählung nicht abgeschlossen werden konnte, werden von ethnischen bewaffneten Gruppen und pro-demokratischen Guerillas kontrolliert. Die Nationale Einheitsregierung, die Hauptoppositionsgruppe Myanmars, hat angekündigt, die militärisch kontrollierten Wahlen mit friedlichen Mitteln verhindern zu wollen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in Myanmar mit Besorgnis, da die geplanten Wahlen das Potenzial haben, die Spannungen weiter zu verschärfen und die bereits fragile Situation im Land zu destabilisieren.

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Myanmar plant Wahlen trotz anhaltender Konflikte
Myanmar plant Wahlen trotz anhaltender Konflikte (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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