WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, die zukünftigen Lieferungen von Militärhilfe an die Ukraine zu stoppen, hat weitreichende Konsequenzen für die Verteidigungsfähigkeit des Landes. Diese Maßnahme erfolgte nach einem angespannten Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office, das die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belastete.
Die USA sind der größte Einzelspender für die Ukraine, die seit der russischen Invasion im Jahr 2022 auf umfangreiche Unterstützung angewiesen ist. Insgesamt hat die USA mindestens 123 Milliarden US-Dollar an Hilfe bereitgestellt, wovon 69 Milliarden US-Dollar auf militärische Unterstützung entfallen. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle der USA in der Verteidigungsstrategie der Ukraine.
Die Entscheidung, die Militärhilfe einzufrieren, könnte die Ukraine in eine schwierige Lage bringen, da sie sich auf die Unterstützung der westlichen Alliierten verlässt, um ihre Verteidigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Der Stopp der US-Hilfe könnte die Operationen der ukrainischen Streitkräfte erheblich beeinträchtigen, insbesondere wenn die Versorgung mit kritischen Systemen wie dem Patriot-Luftabwehrsystem ins Stocken gerät.
Die Europäische Union hat in den letzten Tagen ihre Unterstützung für die Ukraine verstärkt und plant, 158 Milliarden US-Dollar zu leihen, um die Verteidigungsausgaben zu erhöhen und Waffenlieferungen an die Ukraine zu ermöglichen. Diese Maßnahmen zeigen das Engagement Europas, die Lücke zu füllen, die durch den Rückzug der USA entstanden ist.
Zu den von den USA gelieferten militärischen Ausrüstungen gehören Luftabwehrsysteme, Drohnen, Raketenwerfer, Radarsysteme, Panzer und Panzerabwehrwaffen. Diese Ausrüstung ist entscheidend für die Verteidigungsstrategie der Ukraine, insbesondere angesichts der anhaltenden Bedrohung durch russische Angriffe.
Die Ukraine hat ihre eigene Produktion von militärischer Ausrüstung ausgeweitet und stellt nun über 30 Prozent der benötigten Ausrüstung und Munition selbst her. Dennoch decken die Lieferungen aus den USA etwa 40 Prozent des Verteidigungsbedarfs der Ukraine, während europäische Verbündete den Rest abdecken.
Die Auswirkungen eines anhaltenden Lieferstopps könnten verheerend sein, da die Ukraine möglicherweise bald ohne wichtige Artilleriegeschosse dasteht. Während die EU einige Lücken füllen könnte, gibt es bestimmte Systeme, die nur die USA liefern können, wie das Patriot-Luftabwehrsystem, das sich als besonders effektiv gegen russische ballistische Raketen erwiesen hat.
Die USA haben die Ukraine seit August 2021 im Rahmen der Presidential Drawdown Authority unterstützt, die es dem Präsidenten ermöglicht, Ausrüstung direkt aus US-Beständen bereitzustellen. Diese Methode wurde bereits 55 Mal genutzt, um militärische Hilfe im Wert von etwa 31,7 Milliarden US-Dollar bereitzustellen.
Die Herausforderung für die europäischen Verbündeten besteht darin, die Lücke zu füllen, die durch den Rückzug der USA entstanden ist. Die Militärausgaben der EU und des Vereinigten Königreichs beliefen sich 2023 auf insgesamt rund 388 Milliarden US-Dollar, während die USA 916 Milliarden US-Dollar ausgaben. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Europa bei der Unterstützung der Ukraine ohne die USA haben könnte.
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