WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten politischen Entwicklungen an der US-mexikanischen Grenze werfen ein Schlaglicht auf die geopolitischen Ambitionen der USA. Präsident Donald Trump hat nicht nur Zölle auf mexikanische Importe eingeführt, sondern auch die militärische Präsenz an der Grenze verstärkt. Diese Maßnahmen werden offiziell mit der Bekämpfung von Drogenhandel und illegaler Einwanderung begründet, doch die tatsächlichen Motive könnten tiefer liegen.

Die Ankündigung von Präsident Donald Trump, 25-prozentige Zölle auf Importe aus Mexiko zu erheben, gefolgt von einer teilweisen Rücknahme dieser Entscheidung, hat für Aufsehen gesorgt. Gleichzeitig hat das US-Verteidigungsministerium seine Truppenpräsenz an der südlichen Grenze mit der Entsendung von zusätzlichen 3.000 Soldaten verstärkt. Offiziell sollen diese Maßnahmen den Drogenhandel und die illegale Einwanderung eindämmen. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Todesfälle durch Fentanyl sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, ebenso wie die Zahl der Grenzübertritte.

Ein genauerer Blick auf die Hintergründe lässt vermuten, dass Trump von den wirtschaftlichen Turbulenzen seiner eigenen Politik ablenken möchte. Trotz seiner Wahlversprechen, die amerikanische Wirtschaft zu stärken, sind die Inflationsraten auf drei Prozent gestiegen, das Verbrauchervertrauen bleibt schwach, die Benzinpreise steigen weiter und Tausende von Bundesangestellten wurden entlassen.

Darüber hinaus scheint Trump eine Neuauflage der Monroe-Doktrin anzustreben, um Mexiko und den Rest Lateinamerikas unter Druck zu setzen. Diese Strategie erinnert an die Zeiten der Kanonenbootpolitik, bei der die USA ihre militärische Macht nutzten, um ihre Interessen in der Region durchzusetzen. Die Umbenennung des Golfs von Mexiko in den ‘Golf von Amerika’, die Einstufung von acht mexikanischen Kartellen als terroristische Organisationen und die verstärkten CIA-Drohnenmissionen im mexikanischen Territorium sind deutliche Anzeichen für diese Entwicklung.

Die militärische Eskalation und die aggressive Rhetorik schaffen die Voraussetzungen für einen möglichen militärischen Eingriff der USA in Mexiko. Ein solcher Schritt würde in die lange Geschichte der US-amerikanischen Aggressionen gegen ihren südlichen Nachbarn und ganz Lateinamerika passen, die vor 200 Jahren mit der sogenannten Monroe-Doktrin begann.

Die Monroe-Doktrin, die 1823 von Präsident James Monroe eingeführt wurde, diente offiziell dazu, den europäischen Kolonialismus in der westlichen Hemisphäre zu bekämpfen. Tatsächlich jedoch sollte sie die Vorherrschaft der USA in der Region sichern. Diese Doktrin diente als Sprungbrett für die imperiale Expansion der USA über die nördlichen Territorien Mexikos während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges (1846-1848).

Heute, da die USA Herausforderungen ihrer globalen Hegemonie durch China und Russland in den Amerikas gegenüberstehen, scheint eine Neuauflage der Monroe-Doktrin als Rechtfertigung für die erneute Durchsetzung der US-Dominanz über die Region zu dienen. Mexiko ist aus mehreren Gründen eines der ersten Länder, das darunter leidet. Es teilt nicht nur eine 3.000 Kilometer lange Grenze mit den USA, sondern hat auch die zweitgrößte Wirtschaft Lateinamerikas.

Mexiko wird derzeit von der linksgerichteten Präsidentin Claudia Sheinbaum Prado geführt, die als besonnene, aber entschlossene Führerin gilt. Sie genießt eine hohe Zustimmung und hat mehrfach betont, dass sie die Souveränität Mexikos verteidigen wird. Um zu zeigen, dass sie zur Zusammenarbeit bereit ist und Zölle vermeiden möchte, hat ihre Regierung die Anti-Drogen-Operationen verstärkt und eine Rekordzahl an Verhaftungen und Beschlagnahmungen von Fentanyl und anderen illegalen Drogen angekündigt.

Doch Trump scheint weniger an einer Lösung der komplexen Probleme des Drogenhandels und der Migration interessiert zu sein, die sein Land durch seine Sucht nach Drogen und billiger Arbeitskraft mitverursacht hat. Vielmehr möchte der US-Präsident die militärische Präsenz an der Grenze nutzen, um die mexikanische Präsidentin einzuschüchtern und den Einfluss Chinas in Mexiko zu begrenzen.

Ob Sheinbaum sich dem Druck beugen wird, bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit wird Trump weiterhin den Vorwand des Drogen- und Migrationskriegs nutzen, um seine Monroe-Doktrin über Mexiko und Lateinamerika zu etablieren. Damit droht er, die westliche Hemisphäre um über 200 Jahre zurückzuwerfen.

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Trumps Monroe-Doktrin: Militärische Eskalation an der mexikanischen Grenze
Trumps Monroe-Doktrin: Militärische Eskalation an der mexikanischen Grenze (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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