FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa Group hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt, doch die hohen Kosten haben den Gewinn stark belastet. Trotz einer starken Nachfrage und steigender Passagierzahlen konnte der erwartete Gewinn nicht erreicht werden.
Die Lufthansa Group hat im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 37,6 Milliarden Euro das umsatzstärkste Jahr ihrer Geschichte verzeichnet. Doch trotz der positiven Entwicklung bei den Passagierzahlen und der Nachfrage blieb der Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Der operative Gewinn sank um mehr als eine Milliarde Euro auf 1,65 Milliarden Euro, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Ursachen für die schwache Profitabilität sind vielfältig. Hohe Kerosinpreise, steigende Lohnkosten und wiederholte Streiks haben die Kosten in die Höhe getrieben. Zudem belastete die verspätete Auslieferung neuer Flugzeuge den Betrieb. Trotz eines Anstiegs der Passagierzahlen um sieben Prozent auf 131 Millionen Reisende blieben die Margen unter Druck.
Besonders problematisch ist die Situation bei der Kernmarke Lufthansa Airlines, die im Tagesgeschäft rote Zahlen schrieb. Während Tochtergesellschaften wie Swiss, Austrian Airlines und Lufthansa Cargo Gewinne erwirtschafteten, kämpft die Hauptmarke mit strukturellen Problemen. Vorstandschef Carsten Spohr bezeichnete das Jahr als „zweigeteilt“: Während das erste Halbjahr von Verlusten geprägt war, zeigte sich im vierten Quartal eine leichte Erholung.
Um die Rentabilität zu steigern, hat Spohr ein Sanierungsprogramm angekündigt, das bis 2028 eine Ergebnisverbesserung von 2,5 Milliarden Euro bringen soll. Bereits 2025 soll eine erste Entlastung von 1,5 Milliarden Euro spürbar werden. Trotz der schwachen Gewinnentwicklung hält Lufthansa an einer stabilen Dividende von 30 Cent je Aktie fest, was an der Börse für ein Kursplus sorgte.
Ein Hoffnungsträger für die Zukunft ist die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA. Mit einem 41-Prozent-Anteil ist Lufthansa dort eingestiegen, mit der Option auf eine Komplettübernahme. Spohr sieht darin die größte Airline-Übernahme der Unternehmensgeschichte, die langfristig die Profitabilität sichern soll. Dennoch bleibt die Abhängigkeit vom deutschen Markt ein Risiko, da steigende Steuern, hohe Gebühren und häufige Streiks das Geschäft belasten.
Für 2025 plant Lufthansa eine leichte Ausweitung der Sitzplatzkapazität um vier Prozent, was 95 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 entspricht. Doch geopolitische Risiken, insbesondere durch Handelskonflikte und der eingeschränkte Asien-Verkehr aufgrund des russischen Luftraums, könnten das Wachstum bremsen.
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