MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Mikroplastikpartikel sind längst nicht mehr nur ein Umweltproblem, sondern haben auch den menschlichen Körper erreicht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich diese winzigen Plastikpartikel sogar im Gehirn ansammeln können, was erhebliche gesundheitliche Folgen haben könnte.
Die Präsenz von Mikroplastik in der Umwelt ist ein wachsendes Problem, das nun auch den menschlichen Körper betrifft. Eine kürzlich in Nature Medicine veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass das menschliche Gehirn eine erhebliche Menge an Mikro- und Nanoplastikpartikeln enthält. Diese Partikel sind im Gehirn 7 bis 30 Mal häufiger anzutreffen als in anderen Organen wie der Leber oder den Nieren.
Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Partikel sind besorgniserregend. Forscher haben herausgefunden, dass die Exposition gegenüber Mikroplastik zu oxidativem Stress, Entzündungen und einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen kann. Diese Faktoren können wiederum zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen beitragen.
Besonders alarmierend ist eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen Mikroplastik in der Karotisarterie und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzeigt. Auch bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wurden höhere Mengen an Mikroplastik im Stuhl festgestellt, was auf eine mögliche Verschlechterung der Symptome hinweist.
Um die Aufnahme von Mikroplastik zu reduzieren, empfehlen Wissenschaftler einfache Maßnahmen im Alltag. Der Wechsel von Flaschenwasser zu Leitungswasser kann die Aufnahme von Mikroplastikpartikeln erheblich verringern. Auch das Vermeiden von Plastikbehältern beim Erhitzen von Lebensmitteln und der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel können helfen.
Die Forschung zeigt, dass stark verarbeitete Lebensmittel wie Chicken Nuggets deutlich mehr Mikroplastik enthalten als unverarbeitete Alternativen. Dies unterstreicht die Bedeutung von frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung.
Zusätzlich wird empfohlen, Plastikbesteck und -geschirr durch Alternativen aus Bambus oder Metall zu ersetzen. Auch der Einsatz von Mikroplastik-filtrierenden Waschbeuteln kann die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt reduzieren.
Die langfristigen Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht, aber die bisherigen Erkenntnisse sind alarmierend. Es ist wichtig, dass sowohl Verbraucher als auch Hersteller Maßnahmen ergreifen, um die Belastung durch Mikroplastik zu reduzieren und so die Gesundheit der Menschen zu schützen.
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