SILICON VALLEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der soziale Medien im Umbruch sind, wagen Kevin Rose und Alexis Ohanian einen mutigen Schritt: Die Wiederbelebung von Digg, einer einst beliebten Plattform aus der Web 2.0-Ära.
Die digitale Welt ist in ständiger Bewegung, und die sozialen Medien sind keine Ausnahme. Inmitten dieser Dynamik haben Kevin Rose und Alexis Ohanian beschlossen, Digg, eine der Pionierplattformen des Web 2.0, wiederzubeleben. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die sozialen Medien von Umbrüchen geprägt sind, sei es durch Elon Musks Umgestaltung von Twitter zu X oder Metas verstärktem Fokus auf Videos, um mit TikTok zu konkurrieren.
Digg, einst ein Vorreiter im Bereich der sozialen Nachrichten, wurde 2004 gegründet und erlebte einen rasanten Aufstieg. Die Plattform zeichnete sich durch eine engagierte Community aus, die Nachrichten und interessante Links kuratierte. Doch ein missglücktes Redesign führte zum Exodus der Nutzer, und Digg verlor an Bedeutung. Kevin Rose, der Gründer, verließ das Unternehmen 2012, und Digg wurde in Teile zerlegt und verkauft.
Im Gegensatz dazu hat Reddit, das von Alexis Ohanian und Steve Huffman gegründet wurde, seinen Platz im digitalen Ökosystem gefestigt. Nach einer Phase der Instabilität kehrte Huffman 2015 zurück und führte Reddit zu neuer Stärke. Trotz einiger Kontroversen um die Moderationsrichtlinien hat Reddit seine Position als führende Plattform für Community-Interaktionen behauptet.
Kevin Rose und Alexis Ohanian sehen in der aktuellen Landschaft der sozialen Medien eine Chance, Digg neu zu erfinden. Sie planen, die Plattform mit einem Fokus auf menschliche Verbindungen und Gemeinschaftsgefühl wiederzubeleben. Dabei setzen sie auf moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz, um die Benutzererfahrung zu verbessern und Moderatoren bessere Werkzeuge an die Hand zu geben.
Die beiden Unternehmer haben bereits Investitionen gesichert und ein kleines Team von Ingenieuren und Designern zusammengestellt, um die neue Version von Digg zu entwickeln. Justin Mezzell, ein langjähriger Mitarbeiter von Rose, wird als CEO fungieren. Die Plattform soll vor allem auf mobile Nutzer abzielen und durch KI-gestützte Funktionen wie die Übersetzung von Diskussionen in fiktive Sprachen wie Klingon aus der “Star Trek”-Serie auffallen.
Die Rückkehr von Digg könnte als nostalgischer Rückblick auf die Anfänge des sozialen Webs gesehen werden, doch Rose und Ohanian haben größere Ambitionen. Sie wollen eine Plattform schaffen, die sich durch Flexibilität und Innovationskraft auszeichnet und den etablierten Giganten Paroli bieten kann. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Digg erneut zu einem bedeutenden Akteur im Bereich der sozialen Medien wird.
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