Asiatische Märkte zeigen Stärke trotz US-Handelspolitik

HONGKONG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch mit deutlichen Kursgewinnen aufgewartet, ungeachtet der unsicheren Vorgaben aus den USA. Diese Entwicklung zeigt, dass die Märkte in Asien zunehmend eigenständig agieren und sich von der Wall Street abkoppeln.

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Mittwoch überwiegend mit Kursgewinnen geschlossen, was auf eine zunehmende Unabhängigkeit von den US-amerikanischen Vorgaben hindeutet. Diese Entwicklung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Wall Street aufgrund der Abkopplungspolitik von US-Präsident Donald Trump möglicherweise ihren Status als Leitbörse verliert. Aussagen von US-Handelsminister Lutnick, wonach einige der verhängten US-Importzölle möglicherweise wieder zurückgenommen werden könnten, sorgten für etwas Zuversicht unter den Anlegern.

In Hongkong stieg der Leitindex HSI im späten Handel um 2,8 Prozent, während der Schanghai-Composite um 0,5 Prozent zulegte. Diese Kursgewinne wurden durch das ambitionierte Wachstumsziel Chinas unterstützt, das Konjunkturhilfen impliziert. China hat sich für 2025 ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zum Ziel gesetzt, wie Premierminister Li Qiang bei der Eröffnung der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses bekanntgab.

Um Investitionen anzukurbeln, dürfen die lokalen Regierungen insgesamt umgerechnet rund 570 Milliarden Euro in Form von Sonderanleihen ausgeben, die in der Regel zur Finanzierung von Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten verwendet werden. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen ist im Februar leicht gestiegen, was der Stimmung ebenfalls zugute kam.

Aktien aus den Bereichen Telekommunikation und Bankenwesen führten die Gewinne an, während Immobilientitel nachgaben. Unter den Einzelwerten stiegen CK Hutchison um 22,4 Prozent, da ein von Blackrock angeführtes Investorenkonsortium eine Mehrheitsbeteiligung an Häfen an beiden Enden des Panamakanals erwerben will. Die Vereinbarung sieht den Verkauf der meisten Hafenaktivitäten von CK Hutchison außerhalb Chinas vor.

In Tokio legte der Nikkei-225 um 0,2 Prozent auf 37.418 Punkte zu, gestützt von einem wieder etwas schwächer notierenden Yen. Dieser hatte jüngst deutlich aufgewertet, da er als vermeintlich sicherer Anlegerhafen gesucht gewesen war. Die Unsicherheit über Trumps Wirtschaftspolitik besteht zwar weiter, doch fasst der Markt wieder etwas Mut auf eine Lockerung der Zölle.

Der südkoreanische Kospi zog um 1,2 Prozent an, nachdem er zuvor drei Sitzungen mit Abgaben verzeichnet hatte. Aktien aus den Bereichen Halbleiter und Versorgung legten deutlich zu. Die staatliche Korea Gas kletterte um 13 Prozent, nachdem US-Präsident Trump in einer Rede vor dem Kongress ein Erdgasprojekt in Alaska für Südkorea und andere Länder angepriesen hatte.

In Australien schloss der S&P/ASX-200 rund 0,7 Prozent niedriger und folgte der schwachen US-Vorgabe. Damit blieben positive Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2024 ohne Markteffekte. Diese Entwicklungen zeigen, dass die asiatischen Märkte zunehmend eigenständig agieren und sich von der Wall Street abkoppeln.

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