PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz in China haben zu einer bemerkenswerten Verschiebung auf den globalen Aktienmärkten geführt. Das Startup DeepSeek hat mit seinem neuen KI-Modell DeepSeek-R1 das Interesse an chinesischen Technologieaktien erheblich gesteigert, während indische Aktien an Wert verloren haben.
Die Veröffentlichung des neuen KI-Modells DeepSeek-R1 durch das chinesische Startup DeepSeek hat die Aktienmärkte in Aufruhr versetzt. Dieses Modell, das mit den Produkten von OpenAI und Meta konkurrieren kann, bietet eine beeindruckende Leistung zu deutlich geringeren Kosten. Diese Entwicklung hat das Vertrauen in die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Technologieunternehmen gestärkt und zu einem Anstieg des MSCI China Index um fast 10 Prozent im Februar geführt.
Im Gegensatz dazu haben indische Aktien, die in den letzten Jahren von Investoren bevorzugt wurden, eine Korrektur erfahren. Der MSCI India Index verzeichnete im vergangenen Monat einen Rückgang von acht Prozent. Diese Verschiebung wird durch das verlangsamte Wirtschaftswachstum in Indien verstärkt, das von der Regierung auf 6,4 Prozent für das laufende Fiskaljahr gesenkt wurde.
Experten warnen jedoch vor übermäßigem Optimismus hinsichtlich chinesischer Aktien. Trotz der technologischen Fortschritte gibt es Bedenken hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Risiken, die mit Investitionen in China verbunden sind. Die zweite Amtszeit von US-Präsident Donald Trump könnte zu neuen Handelskonflikten führen, die die chinesische Wirtschaft belasten könnten.
Zusätzlich gibt es Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von DeepSeek. Das Unternehmen speichert alle Nutzerdaten in China, was gemäß den lokalen Gesetzen bedeutet, dass diese Daten auf Anfrage an Geheimdienste weitergegeben werden müssen. Diese Praxis hat in westlichen Ländern zu Datenschutzbedenken geführt und die Nutzung von DeepSeek in Ländern wie Australien, Taiwan und den USA eingeschränkt.
Die Strategen von Goldman Sachs sehen zwar Potenzial in chinesischen Aktien, betonen jedoch die Notwendigkeit energischer politischer Maßnahmen, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Sie weisen auf die Risiken hin, die mit der Disinflationsspirale und makroökonomischen Ungleichgewichten verbunden sind, und betonen die Bedeutung von Datenschutz und nationaler Sicherheit im Zusammenhang mit der Künstlichen Intelligenz.
Insgesamt zeigt die aktuelle Rotation von indischen zu chinesischen Aktien die Dynamik der globalen Märkte und die wachsende Bedeutung technologischer Innovationen. Während China seine Position als führender Akteur im Bereich der Künstlichen Intelligenz stärkt, bleibt die Vorsicht der Investoren angesichts der geopolitischen Unsicherheiten bestehen.
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