MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Welt des Bitcoin-Minings wird traditionell von großen industriellen Akteuren dominiert. Doch was wäre, wenn sich das Blatt wenden könnte und Millionen von Einzelpersonen weltweit in das Mining einsteigen würden?

In der Welt des Bitcoin-Minings dominieren derzeit große Unternehmen wie Marathon Digital und Riot Platforms, die einen erheblichen Teil der globalen Hashrate kontrollieren. Doch was wäre, wenn sich Millionen von Einzelpersonen in industrialisierten Ländern dem Solo-Mining zuwenden würden? Diese hypothetische Situation könnte die Machtverhältnisse im Bitcoin-Mining erheblich verändern.

Mit der Einführung kleiner, effizienter ASICs wie dem Bitaxe Gamma 601 oder dem Antminer S9 SE/Hydro wird das Solo-Mining für den Heimgebrauch zunehmend attraktiver. Einige Solo-Miner haben bereits Erfolge erzielt, indem sie Blöcke gewonnen haben, was zeigt, dass es durchaus möglich ist, als Einzelperson im Bitcoin-Mining erfolgreich zu sein.

Wenn jeder Bitcoin-Besitzer in den USA, etwa 67 Millionen Menschen, den kleinsten der genannten Miner einsetzen würde, könnte die Netzwerk-Hashrate um etwa 80,4 Exahashes pro Sekunde steigen. Würden sich auch Bitcoin-Besitzer in Europa, Japan, Südkorea und Australien beteiligen, könnte die kumulative Hashrate auf erstaunliche 146,76 EH/s ansteigen. Dies würde die bestehende globale Hashrate erheblich verstärken.

Eine solch weit verbreitete Verteilung der Hashrate würde die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks auf ein beispielloses Niveau heben und 51%-Angriffe finanziell untragbar machen. Gleichzeitig würde es die Gefahr von Zensur durch Miner und staatliche Eingriffe verringern. Doch trotz dieser Vorteile gibt es erhebliche praktische Hindernisse, die eine Massenbeteiligung am Solo-Mining unwahrscheinlich machen.

Die Kosten für die Anschaffung selbst kleiner, effizienter Miner stellen für viele eine finanzielle Hürde dar. Hinzu kommen die variierenden Stromkosten, die das Mining in einigen Regionen unerschwinglich machen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, als Solo-Miner in einem Umfeld mit hoher Schwierigkeit belohnt zu werden, sehr gering. Die meisten Heim-Miner nutzen daher Mining-Pools, um regelmäßige Auszahlungen zu gewährleisten, was jedoch wiederum Zentralisierungsrisiken birgt.

Ein weiteres Problem ist die Beschaffung der notwendigen Chips für die Produktion von ASICs. Die Halbleiterindustrie ist stark zentralisiert, und große Mining-Unternehmen haben oft Vorrang bei der Bestellung von Chips. Ohne alternative Hersteller wird die Versorgung mit ASICs für Heim-Miner im Vergleich zu industriellen Mining-Operationen eingeschränkt bleiben.

Wenn jedoch die Nachfrage nach Heim-Mining sprunghaft ansteigen würde, könnten die Preise für ASIC-Miner kurzfristig explodieren. Langfristig könnte die Produktion jedoch hochgefahren werden, um die Nachfrage zu decken und die Preise zu stabilisieren.

Obwohl dies kein wörtlicher Vorschlag ist, zeigt dieses Gedankenexperiment, dass eine stärkere Beteiligung von Einzelpersonen das Bitcoin-Netzwerk stärken und dezentralisieren könnte. Die Zukunft der Dezentralisierung von Bitcoin könnte davon abhängen, ob mehr Menschen das Solo-Mining für sich entdecken oder ob die großen industriellen Miner weiterhin die Macht konsolidieren.

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Könnte Solo-Mining die großen Bitcoin-Miner herausfordern?
Könnte Solo-Mining die großen Bitcoin-Miner herausfordern? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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