SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der gefeierte Regisseur Bong Joon Ho, bekannt für seine tiefgründigen und gesellschaftskritischen Filme, bringt mit seinem neuesten Werk “Mickey 17” den Klassenkampf in den Weltraum. Der Film, der auf einem Roman von Edward Ashton basiert, verspricht eine spannende Mischung aus Science-Fiction und sozialer Analyse.
Bong Joon Ho, der südkoreanische Regisseur, der mit “Parasite” weltweite Anerkennung erlangte, hat sich erneut einem Thema gewidmet, das ihm am Herzen liegt: der Klassenkampf. In seinem neuen Film “Mickey 17” verlagert er diesen Konflikt in den Weltraum. Der Film basiert auf dem Roman “Mickey7” von Edward Ashton und erzählt die Geschichte von Mickey Barnes, einem Verlierer, der sich als “Expendable” auf einem Raumschiff verdingt. Diese Rolle bedeutet, dass seine Erinnerungen gespeichert werden, um sie in neue Körper zu übertragen, wann immer er stirbt.
Die Besetzung des Films ist beeindruckend: Robert Pattinson, Mark Ruffalo, Steven Yeun, Naomi Ackie und Toni Collette sind mit von der Partie. Bong Joon Ho ist bekannt für seine Fähigkeit, Genre-Konventionen zu nutzen und gleichzeitig zu untergraben. Seine Filme sind oft eine Mischung aus Ironie und Paradox, was sie sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig macht. “Mickey 17” ist keine Ausnahme, da es die Themen der sozialen Schichtung und der Machtstrukturen in einer futuristischen Umgebung untersucht.
Der Film spielt in einer Zukunft, in der intergalaktische Kolonisation zur Realität geworden ist. Mickey Barnes, gespielt von Pattinson, ist ein Arbeiter, dessen Aufgabe es ist, in gefährlichen Umgebungen zu arbeiten, die seinen Tod unvermeidlich machen. Doch dank der Technologie kann er immer wieder in einem neuen Körper zurückkehren. Bong beschreibt den Film als eine Geschichte über die Arbeiterklasse und die Idee, dass Mickeys Job darin besteht, zu sterben, fasziniert ihn besonders.
Bong Joon Ho hat sich in der Vergangenheit oft mit sozialen Themen auseinandergesetzt. Seine Filme, ob realistisch oder fantastisch, zeigen oft Helden, die in komplexen Machtstrukturen gefangen sind. Diese Themen sind auch in “Mickey 17” präsent, wo die Hierarchien an Bord des Raumschiffs die Handlung vorantreiben. Der Film ist eine Reflexion über die wiederkehrenden Muster der Menschheitsgeschichte, insbesondere in Bezug auf Machtmissbrauch und soziale Ungleichheit.
Die Produktion von “Mickey 17” war eine Herausforderung, da sie während der Pandemie stattfand und von den Streiks in der Filmindustrie betroffen war. Dennoch ist Bong mit dem Ergebnis zufrieden. Der Film, der ursprünglich für eine Veröffentlichung im Frühjahr 2024 geplant war, wurde aufgrund dieser Umstände mehrfach verschoben. Doch Bong bleibt optimistisch und sieht in “Mickey 17” einen Film, der trotz seiner düsteren Themen eine positive Botschaft vermittelt.
Insgesamt zeigt “Mickey 17” einmal mehr Bongs Fähigkeit, komplexe soziale Themen in unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Filme zu verwandeln. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Humor, Spannung und Gesellschaftskritik bleibt Bong Joon Ho einer der innovativsten Filmemacher unserer Zeit.
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