MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Forschung an Herzmuskelzellen im Weltraum könnte die Zukunft der Zelltherapie revolutionieren. Wissenschaftler der Emory University haben herausgefunden, dass der Aufenthalt im All die Genexpression von Herzmuskelzellen verändert, was neue Wege zur Behandlung von Herzinsuffizienz eröffnen könnte.

Die Internationale Raumstation (ISS) dient nicht nur als Plattform für die Erforschung des Weltraums, sondern auch als einzigartiges Labor für biomedizinische Forschung. Ein Team von Wissenschaftlern der Emory University hat kürzlich eine bahnbrechende Studie veröffentlicht, die zeigt, wie sich Herzmuskelzellen im Weltraum verhalten. Die Ergebnisse könnten die Art und Weise, wie wir Herzkrankheiten behandeln, grundlegend verändern.

Die Forscher stellten fest, dass der Aufenthalt im Weltraum die Genexpression in Herzmuskelzellen verändert, insbesondere in Bezug auf Stressreaktionen und Zellüberleben. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da sie darauf hindeuten, dass Zellen im All widerstandsfähiger gegen Stress sind, was für die Entwicklung effektiverer Zelltherapien genutzt werden könnte.

Die Untersuchung wurde im Rahmen der SpaceX Crew-8 Mission zur ISS gebracht und von der US-amerikanischen National Science Foundation finanziert. Diese Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Grundlagenforschung in der Gewebetechnik und den Transportphänomenen, die für die Entwicklung neuer medizinischer Behandlungen entscheidend sind.

Ein zentrales Problem bei der Zelltherapie für Herzinsuffizienz ist die geringe Überlebensrate der injizierten Zellen. Die Forschung auf der ISS könnte dieses Problem lösen, indem sie zeigt, wie Zellen im Weltraum effizienter wachsen und sich in schlagende Herzmuskelzellen verwandeln. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue Methoden zur Herstellung von Herzmuskelzellen zu entwickeln, die nach der Transplantation in Patienten überleben und besser auf Stress reagieren.

Die Forschung auf der ISS hat bereits in anderen Bereichen der Medizin Fortschritte gebracht, wie etwa bei der Früherkennung von Krebs und der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen. Die einzigartige Umgebung der Raumstation bietet Forschern die Möglichkeit, Therapien zu entwickeln, die auf der Erde nicht möglich wären.

Die Zukunft der biomedizinischen Forschung im Weltraum sieht vielversprechend aus. Die US-amerikanische National Science Foundation plant, weiterhin Projekte zu fördern, die die ISS als Labor nutzen, um Fortschritte in der Gewebetechnik und Mechanobiologie zu erzielen. Diese Forschung könnte nicht nur die Behandlung von Herzkrankheiten revolutionieren, sondern auch neue Wege in der regenerativen Medizin und der Modellierung von Geweben und Organen eröffnen.

Mit der bevorstehenden SpaceX Crew-9 Mission im Jahr 2024 wird die ISS weiterhin eine zentrale Rolle in der Erforschung der Auswirkungen des Weltraums auf biologische Systeme spielen. Ein studentengeführtes Projekt wird sich mit den Auswirkungen von Strahlung und der Weltraumumgebung auf Gen-Editierungsmechanismen befassen, was nicht nur für die Sicherheit von Astronauten, sondern auch für die Entwicklung neuer genetischer Therapien von Bedeutung sein könnte.

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Forschung auf der ISS: Herzmuskelzellen im All
Forschung auf der ISS: Herzmuskelzellen im All (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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