LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Datenschutzbehörde ICO hat Untersuchungen gegen TikTok, Reddit und Imgur eingeleitet, um deren Umgang mit den Daten von Kindern im Alter von 13 bis 17 Jahren zu überprüfen.
Die britische Datenschutzbehörde ICO hat eine Untersuchung gegen die Online-Plattformen TikTok, Reddit und Imgur eingeleitet. Ziel ist es, die Maßnahmen zu bewerten, die diese Unternehmen ergreifen, um die Daten von Kindern im Alter von 13 bis 17 Jahren zu schützen. Im Fokus steht dabei, wie TikTok, das zu ByteDance gehört, die persönlichen Daten von Kindern nutzt, um Empfehlungen und Inhalte in deren Feeds anzuzeigen.
Die ICO äußerte Bedenken, dass soziale Medien und Video-Sharing-Plattformen Daten aus der Online-Aktivität von Kindern in ihren Empfehlungssystemen verwenden könnten. Dies könnte dazu führen, dass jungen Menschen unangemessene oder schädliche Inhalte angezeigt werden. Die Untersuchung soll klären, ob die Dienste gegen Datenschutzgesetze verstoßen haben. Sollten Verstöße festgestellt werden, wird die ICO die betroffenen Unternehmen informieren und ihnen die Möglichkeit geben, Stellung zu nehmen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
John Edwards, der britische Informationskommissar, betonte, dass die Verantwortung, Kinder online zu schützen, bei den Unternehmen liegt, die diese Dienste anbieten. Er erklärte, dass die ICO entschlossen sei, diese Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Ankündigung dieser Untersuchungen soll der Öffentlichkeit verdeutlichen, welche Maßnahmen derzeit ergriffen werden, um die Informationsrechte von Kindern zu wahren.
Die Entwicklung folgt auf die Einführung des sogenannten Children’s Code im September 2021. Dieser Code verpflichtet Online-Dienste, eine Reihe von Standards beim Umgang mit den Daten von Kindern einzuhalten. Seit der Einführung des Codes hat X (ehemals Twitter) beispielsweise die Schaltung von Werbung für Nutzer unter 18 Jahren eingestellt und die Möglichkeit entfernt, dass Nutzer unter 18 Jahren der Standortfreigabe zustimmen können. Auch Viber hat sich verpflichtet, personalisierte Werbung für Kinder zu deaktivieren.
Die Untersuchung der ICO könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie soziale Medien mit den Daten von Minderjährigen umgehen. Experten erwarten, dass die Ergebnisse der Untersuchung möglicherweise zu strengeren Vorschriften und einer verstärkten Überwachung führen könnten. Dies könnte auch andere Unternehmen dazu veranlassen, ihre Datenschutzpraktiken zu überdenken und anzupassen, um rechtlichen Konsequenzen zu entgehen.
In der Vergangenheit haben ähnliche Untersuchungen dazu geführt, dass Unternehmen ihre Datenschutzrichtlinien überarbeitet haben, um den gesetzlichen Anforderungen besser gerecht zu werden. Die aktuelle Untersuchung könnte daher als Weckruf für die gesamte Branche dienen, um sicherzustellen, dass die Daten von Kindern besser geschützt werden.
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