MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Cyberkriminalität hat im Jahr 2024 einen neuen Höhepunkt erreicht, als die Zahl der Ransomware-Angriffe weltweit um 11 % auf 5.414 stieg. Besonders im zweiten und vierten Quartal des Jahres kam es zu einem dramatischen Anstieg der Vorfälle, was auf eine zunehmende Fragmentierung und Konkurrenz unter den Cyberkriminellen hinweist.
Im Jahr 2024 erlebte die Welt einen signifikanten Anstieg der Ransomware-Angriffe, wobei die Zahl der Vorfälle um 11 % im Vergleich zum Vorjahr stieg. Besonders auffällig war der Anstieg im zweiten und vierten Quartal, was auf eine zunehmende Fragmentierung und Konkurrenz unter den Cyberkriminellen hindeutet. Die Zerschlagung großer Gruppen wie LockBit durch Strafverfolgungsbehörden führte zu einer Zunahme kleinerer Banden, die um die Vorherrschaft kämpfen.
Die Anzahl aktiver Ransomware-Gruppen stieg um 40 %, von 68 im Jahr 2023 auf 95 im Jahr 2024. Besonders bemerkenswert war der Aufstieg von RansomHub, einer neuen Gruppe, die es schaffte, die Aktivitäten von LockBit zu übertreffen. RansomHub, das als Ransomware-as-a-Service (RaaS) operiert, hat strenge Vereinbarungen mit seinen Affiliates und bietet eine 90/10-Aufteilung der Lösegeldzahlungen an. Diese Gruppe vermeidet Angriffe auf Länder wie Russland und seine Verbündeten, was auf Verbindungen zur russischen Cyberkriminalitätsszene hindeutet.
RansomHub nutzt eine in Golang und C++ entwickelte Ransomware, die Windows, Linux und ESXi-Systeme angreift. Die schnelle Verschlüsselung und Ähnlichkeiten zu GhostSec’s Ransomware deuten auf einen Trend hin. Interessanterweise ist die Zahlungsrate bei RansomHub niedrig, nur 11,2 % der Opfer zahlen, was auf eine Strategie der Masse statt Klasse hindeutet.
Eine weitere Gruppe, die 2024 in Erscheinung trat, ist Fog Ransomware. Diese Gruppe konzentriert sich auf US-amerikanische Bildungseinrichtungen und nutzt gestohlene VPN-Zugangsdaten für ihre Angriffe. Mit einer doppelten Erpressungsstrategie droht Fog, Daten auf einer TOR-basierten Leak-Site zu veröffentlichen, wenn das Lösegeld nicht gezahlt wird. Ihre Angriffe sind bemerkenswert schnell, mit einer Zeitspanne von nur zwei Stunden vom ersten Zugriff bis zur Verschlüsselung.
Lynx, eine weitere aufstrebende Gruppe, verfolgt ebenfalls eine Doppel-Erpressungsstrategie und hat 2024 über 70 Opfer gefordert. Sie vermeiden Angriffe auf Regierungsorganisationen und soziale Einrichtungen, was auf eine gewisse ethische Linie hindeutet, die sie nicht überschreiten wollen.
Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass sich die Landschaft der Cyberkriminalität weiter verändert. Neue Gruppen werden voraussichtlich ihre Fähigkeiten verbessern und zu dominanten Akteuren werden. Die zunehmende Fragmentierung und der Wettbewerb unter den Cyberkriminellen könnten zu neuen Herausforderungen für Unternehmen und Sicherheitsbehörden führen.
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