MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der sich schnell entwickelnden Welt der Künstlichen Intelligenz hat Sergey Brin, Mitbegründer von Google, kürzlich eine kontroverse Empfehlung ausgesprochen: Er fordert von den Mitarbeitern, die an den KI-Projekten des Unternehmens arbeiten, eine Erhöhung der Arbeitszeit auf 60 Stunden pro Woche. Diese Empfehlung zielt darauf ab, die Produktivität zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit von Google im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu sichern.
Sergey Brin, einer der Gründer von Google, hat in einem internen Memo vorgeschlagen, dass Mitarbeiter, die an den KI-Projekten des Unternehmens arbeiten, ihre Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden erhöhen sollten. Diese Empfehlung, die von der New York Times berichtet wurde, zielt darauf ab, die Produktivität zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit von Google im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu sichern. Brin argumentiert, dass 60 Stunden pro Woche der ‘Sweet Spot’ der Produktivität seien, obwohl Experten davor warnen, dass längere Arbeitszeiten zu Fehlern und geringerer Motivation führen können.
Die Empfehlung von Brin steht im Widerspruch zu den Ansichten vieler Arbeitsplatzexperten, die argumentieren, dass längere Arbeitszeiten die Produktivität verringern können. John P. Trougakos, Professor für Management an der Universität von Toronto, betont, dass zu viel Zeit am Arbeitsplatz zu einer Zunahme von Fehlern und einem Rückgang der Motivation führen kann. Stattdessen wird die Leistung eher in kürzeren, konzentrierten Schüben erbracht.
Brin scheint jedoch entschlossen zu sein, die Bemühungen von Google im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu intensivieren. In seinem Memo verweist er auf den zunehmenden Wettbewerb um die Vorherrschaft bei der Entwicklung von Allgemeiner Künstlicher Intelligenz (AGI). Er betont, dass Google alle Voraussetzungen habe, um dieses Rennen zu gewinnen, aber die Bemühungen beschleunigt werden müssten.
Die Empfehlung von Brin, mindestens jeden Wochentag im Büro zu sein, steht im Einklang mit den aktuellen Anforderungen von Google, dass Mitarbeiter mindestens drei Tage pro Woche im Büro arbeiten. Diese Anforderung soll die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen fördern, obwohl viele Arbeitnehmer argumentieren, dass mehr Zeit am Schreibtisch nicht unbedingt zu höherer Produktivität führt.
Heidi Golledge, Gründerin und Geschäftsführerin von Jobot, vergleicht ihre Mitarbeiter mit Profisportlern, die sich zwischen den Spielen ausruhen müssen. Ohne Zeit zur Erholung, so sagt sie, könne man nicht auf demselben Niveau spielen. Sie glaubt an eine ‘sprengbare Bandbreite’ für ihre Mitarbeiter, bei der sie bei Bedarf mehr Zeit investieren, aber auch die Möglichkeit haben, sich zu erholen.
Laura Vanderkam, Autorin von Büchern über Zeitmanagement, hat die Zeitprotokolle verschiedener Arbeitertypen untersucht und festgestellt, dass nur wenige Menschen durchgängig mehr als 60 Stunden arbeiten, da dies zu Burnout führen kann. Sie betont, dass eine runde Zahl wie 60 Stunden nicht unbedingt die ideale Arbeitszeit sei und dass es schwer zu quantifizieren sei, wie viel Zeit Menschen arbeiten sollten.
Insgesamt bleibt die Frage offen, ob längere Arbeitszeiten tatsächlich zu höherer Produktivität führen. Während Brin auf bessere Ergebnisse abzielt, warnen Experten davor, dass zu viele Stunden im Büro die langfristige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Die Balance zwischen intensiver Arbeit und ausreichender Erholung bleibt ein zentrales Thema in der Diskussion um die optimale Arbeitszeit.
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