MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung der ersten Sterne des Universums, bekannt als Population III, könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Astrophysik darstellen. Diese Sterne, die nach dem Urknall entstanden sind, bestehen ausschließlich aus den leichtesten Elementen und haben bisher nur in theoretischen Modellen existiert.

Ein internationales Forschungsteam hat möglicherweise zum ersten Mal eine Galaxie entdeckt, die aus der allerersten Sternengeneration des Universums besteht. Diese Entdeckung, die in einer Forschungsarbeit beschrieben wird, die beim Astrophysical Journal eingereicht wurde, könnte unser Verständnis der kosmischen Frühgeschichte revolutionieren. Die Galaxie, die als GLIMPSE-16043 bezeichnet wird, könnte ein lebendiges Beispiel für die Population III sein, die bisher nur in theoretischen Modellen existierte.

Die Sterne der Population III sind von besonderem Interesse, da sie ausschließlich aus den nach dem Urknall verfügbaren leichten Elementen wie Wasserstoff und Helium bestehen. Diese Sterne waren vermutlich viel massereicher als unsere Sonne und hatten eine kurze Lebensdauer, die in gewaltigen Supernovae endete. Diese Explosionen führten zur Bildung schwererer Elemente, die die Grundlage für die nächste Sternenpopulation bildeten.

Die Entdeckung von GLIMPSE-16043 ist das Ergebnis einer systematischen Durchsuchung von Hunderttausenden von Galaxien. Das Forschungsteam, geleitet von Seiji Fujimoto von der Universität von Texas, nutzte das Weltraumteleskop James Webb, um nach Galaxien zu suchen, deren Spektrum eine deutliche Spur von Wasserstoff aufweist, jedoch keine schwereren Elemente wie Sauerstoff. Diese Methode ermöglichte es ihnen, potenzielle Kandidaten für Population III-Galaxien zu identifizieren.

Die Galaxie GLIMPSE-16043 wird so gesehen, wie sie 850 Millionen Jahre nach dem Urknall aussah. Mit einer Masse von etwa 100.000 Sonnenmassen und einem Alter von nur fünf Millionen Jahren bietet sie einen faszinierenden Einblick in die Frühgeschichte des Universums. Die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um eine Population III-Galaxie handelt, könnte durch weitere Beobachtungen mit dem James-Webb-Teleskop erfolgen, die präzisere Spektraldaten liefern sollen.

Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt nicht nur in der Bestätigung der Existenz von Population III-Sternen, sondern auch in den Implikationen für unser Verständnis der kosmischen Evolution. Diese Sterne könnten eine entscheidende Rolle bei der Reionisierung des Universums gespielt haben, einem Prozess, der das Universum durchsichtig machte und die Bildung von Galaxien und anderen kosmischen Strukturen ermöglichte.

Die Forschungsergebnisse könnten auch Auswirkungen auf die Suche nach Leben im Universum haben. Die schweren Elemente, die durch die Supernovae der Population III-Sterne entstanden, sind entscheidend für die Bildung von Planeten und letztlich für die Entwicklung von Leben. Das Verständnis der Entstehung und Entwicklung dieser Sterne könnte daher auch Hinweise auf die Häufigkeit und Verteilung von Leben im Universum liefern.

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Erste Sterne der Population III: Ein Blick in die Frühgeschichte des Universums
Erste Sterne der Population III: Ein Blick in die Frühgeschichte des Universums (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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