LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der britische Energiekonzern BP hat kürzlich eine bemerkenswerte Kehrtwende in seiner Unternehmensstrategie angekündigt, die weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben könnte. Nachdem BP einst als Vorreiter in der Förderung erneuerbarer Energien galt, rückt das Unternehmen nun wieder fossile Brennstoffe in den Mittelpunkt seiner Investitionen. Diese Entscheidung wirft nicht nur Fragen zur Zukunft der Energiewende auf, sondern auch zur Rolle von Unternehmen in der globalen Klimapolitik.
BP, einst als Pionier der Energiewende gefeiert, hat unter der Führung des neuen CEO Murray Auchincloss eine strategische Neuausrichtung angekündigt, die die Prioritäten des Unternehmens grundlegend verändert. Während BP zuvor ehrgeizige Klimaziele verfolgte, die eine drastische Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien vorsahen, steht nun wieder die Förderung von Öl und Gas im Vordergrund. Diese Entscheidung markiert einen signifikanten Wandel in der Unternehmenspolitik und könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Energiebranche haben.
Die Gründe für diesen Kurswechsel sind vielfältig. Einerseits hat BP von der jüngsten Renaissance fossiler Brennstoffe nach dem Ukraine-Krieg kaum profitiert, während Konkurrenten wie ExxonMobil und Shell erhebliche Gewinne verzeichneten. Andererseits wächst der Druck von Investoren, die eine höhere Rendite fordern. Besonders der aktivistische Hedgefonds Elliott Management hat mit seinem Engagement bei BP deutlich gemacht, dass finanzielle Erträge Vorrang vor Klimazielen haben.
Auch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2023 schrumpfte der Gewinn von BP um 35 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar, während die Aktienperformance hinter der Konkurrenz zurückblieb. ExxonMobil erzielte in fünf Jahren eine Rendite von 113 Prozent, während BP lediglich neun Prozent erreichte. Diese Diskrepanz hat zu wachsender Unzufriedenheit unter den Investoren geführt, was BP dazu veranlasste, die Notbremse zu ziehen.
Unter der Leitung von Murray Auchincloss, der zuvor als Finanzchef unter Ex-CEO Bernard Looney tätig war, verfolgt BP nun eine härtere Gangart. Auchincloss hat angekündigt, die Investitionen in Öl und Gas um 20 Prozent zu steigern, während das Budget für erneuerbare Energien um 70 Prozent gekürzt wird. Diese Maßnahmen sollen den Cashflow des Unternehmens erhöhen und BP wieder profitabel machen.
Die Entscheidung von BP, sich von seinen ehrgeizigen Klimazielen zu verabschieden, hat jedoch auch Kritik hervorgerufen. Einige Experten befürchten, dass der Konzern durch den abrupten Strategiewechsel an Glaubwürdigkeit verliert. BP hatte jahrelang versucht, sich als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren, und gibt diese Haltung nun auf. Selbst große Investoren wie Robeco und Royal London Asset Management haben BP aufgefordert, die neue Strategie den Aktionären zur Abstimmung vorzulegen.
Für die Energiewende bedeutet die Entscheidung von BP einen herben Rückschlag. Zwar betont Auchincloss, dass BP weiterhin in Biogas und Ladestationen für Elektroautos investiere, doch die Kürzungen im Bereich erneuerbare Energien sind drastisch. Während Exxon und Shell in den letzten Jahren vor allem durch hohe Öl- und Gaspreise Rekordgewinne einfuhren, setzt BP nun auf eine ähnliche Strategie.
In den kommenden Jahren plant BP, sich von einzelnen Geschäftsbereichen zu trennen. Im Raum stehen der Verkauf von Castrol und der Ruhr Oel-Raffinerie in Gelsenkirchen. Zudem wird BP wohl sein Solargeschäft in ein Joint Venture auslagern. Diese Maßnahmen könnten die Position von BP auf dem globalen Energiemarkt nachhaltig verändern und die Debatte über die Rolle von Unternehmen in der Klimapolitik neu entfachen.
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