FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bundesbank hat im Jahr 2024 einen Rekordverlust von 19,2 Milliarden Euro verzeichnet, was auf die anhaltenden Auswirkungen der Zinswende und die wirtschaftlichen Herausforderungen zurückzuführen ist.



Die Deutsche Bundesbank steht vor einer beispiellosen finanziellen Herausforderung, nachdem sie für das Jahr 2024 einen Rekordverlust von 19,2 Milliarden Euro bekannt gegeben hat. Diese Entwicklung ist das Ergebnis der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der geldpolitischen Maßnahmen, die in den letzten Jahren ergriffen wurden, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Bundesbankpräsident Joachim Nagel betonte jedoch, dass die Zentralbank trotz dieser Verluste weiterhin handlungsfähig sei und über eine solide Bilanz verfüge.

Die Verluste der Bundesbank sind vor allem auf die Zinswende zurückzuführen, die im Sommer 2022 von der Europäischen Zentralbank eingeleitet wurde. Diese Maßnahme sollte die Inflation eindämmen, führte jedoch zu steigenden Zinsausgaben, die die Einnahmen der Notenbanken überstiegen. Zudem werfen viele der langlaufenden Wertpapiere, die die Bundesbank hält, nur geringe Erträge ab, was die finanzielle Belastung weiter verschärft.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Bundesbank bereits in den 1970er Jahren eine ähnliche Durststrecke durchlaufen hat. Damals schrieb sie sieben Jahre lang Verluste, jedoch niemals in einem solchen Ausmaß wie 2024. Die aktuellen Verluste werden in die kommenden Jahre vorgetragen und sollen mit zukünftigen Gewinnen ausgeglichen werden. Die Bewertungsreserven, insbesondere beim Gold, sind laut Nagel um ein Vielfaches höher als die aktuellen und zu erwartenden Bilanzverluste.

Im Jahr 2023 konnte die Bundesbank noch ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen, indem sie ihre Risikovorsorge vollständig auflöste und die Rücklagen verringerte. Doch nach der vollständigen Auflösung der verbliebenen Rücklagen von 0,7 Milliarden Euro kam es 2024 zu dem erheblichen Bilanzverlust. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die geldpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre nachwirken.

Für den Bundesfinanzminister bedeutet dies, dass die traditionelle Überweisung eines Bundesbankgewinns in Höhe von 2,5 Milliarden Euro ausbleibt. Noch 2019 konnte sich der damalige Finanzminister Olaf Scholz über den höchsten Bundesbank-Gewinn seit der Finanzkrise freuen. Laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds wird erst im Jahr 2032 wieder mit einem positiven Beitrag der Bundesbank zum Bundeshaushalt gerechnet, wenn alle Verluste abgezahlt sind.

Die Zukunft der Bundesbank hängt nun von der Entwicklung der Zinsen und der wirtschaftlichen Lage ab. Experten sind sich einig, dass die Zentralbank trotz der aktuellen Herausforderungen gut aufgestellt ist, um zukünftige Gewinne zu erzielen und die Verluste auszugleichen. Die hohen Goldreserven bieten dabei eine wichtige Absicherung gegen weitere finanzielle Risiken.

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Bundesbank verzeichnet Rekordverlust von 19,2 Milliarden Euro
Bundesbank verzeichnet Rekordverlust von 19,2 Milliarden Euro (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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