KHARTOUM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der anhaltende Konflikt in Sudan, der seit fast zwei Jahren das Land erschüttert, scheint eine entscheidende Phase zu erreichen. Das Militär hat begonnen, signifikante Fortschritte gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) zu erzielen, was die Möglichkeit eröffnet, die Kontrolle über die Hauptstadt Khartoum zurückzugewinnen.
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Der Konflikt in Sudan, der im April 2023 zwischen dem Militär und den Rapid Support Forces (RSF) ausbrach, hat das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Ursprünglich waren die Führer beider Gruppen Verbündete, die den Übergang zu einer demokratischen Regierung nach dem Volksaufstand 2019 überwachen sollten. Doch stattdessen arbeiteten sie zusammen, um die Rückkehr zur Zivilherrschaft zu verhindern, was schließlich zu einem blutigen Machtkampf führte.
In den letzten Wochen hat das Militär bedeutende Fortschritte in der Region Groß-Khartoum gemacht, die die Hauptstadt und ihre beiden Schwesterstädte Omdurman und Khartoum Nord umfasst. Die Streitkräfte zielen darauf ab, Bezirke zurückzuerobern, die noch von der RSF gehalten werden, darunter der Präsidentenpalast und wichtige Ministerien. Auch in den Provinzen Weißer Nil und Gezira, die an die Hauptstadt grenzen, hat das Militär die Kontrolle zurückgewonnen.
Ein militärischer Sieg in Khartoum würde jedoch wahrscheinlich nur ein neues Kapitel im Krieg eröffnen und Sudan faktisch in militärisch und RSF-kontrollierte Zonen aufteilen. Diese Teilung wäre weder stabil noch dauerhaft, was weitere Kämpfe nach sich ziehen würde. General Abdel-Fattah Burhan, der militärische Führer, hat bisher keine Anzeichen gezeigt, ernsthafte Friedensgespräche zu führen, während die RSF unter der Führung von General Mohamed Hamdan Dagalo entschlossen scheint, weiterzukämpfen.
Die RSF hält weiterhin große Teile des westlichen Sudan, insbesondere die Region Darfur. In dieser Woche kündigte die RSF einen neuen Angriff auf El-Fasher, die Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur, an, die vom Militär gehalten wird. Die schweren Kämpfe in Nord-Darfur zwangen die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die Hilfe für das Zamzam-Lager einzustellen, in dem etwa 500.000 Vertriebene leben.
Die RSF und ihre Verbündeten haben kürzlich in Kenia eine Charta unterzeichnet, um eine parallele Regierung zu etablieren. Diese politische Strategie zielt darauf ab, einen Sieg zu erringen, den sie militärisch nicht erreichen können. Burhan hat ebenfalls von der Einrichtung einer Übergangsregierung gesprochen, was das Potenzial für zwei rivalisierende Verwaltungen birgt, die um Unterstützung kämpfen, während ihre Kräfte im Konflikt stehen.
Die militärischen Erfolge haben einigen vertriebenen Sudanesen die Rückkehr ermöglicht. Menschen, die nach Ägypten geflohen waren, kehren nun mit einer Rate von etwa 500 pro Tag zurück. Khalid Abdelsalam, ein sudanesischer Arzt in Khartoum, berichtete, dass einige Menschen in ihre Häuser in Omdurman, Khartoum Nord und Teilen des Bundesstaates Gezira zurückgekehrt sind.
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