MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ibrahim Badamasi Babangida, bekannt als IBB, hat mit seinem neuen Buch ‘A Journey In Service’ für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige nigerianische Militärherrscher gewährt darin Einblicke in seine Amtszeit von 1985 bis 1993, eine Zeit voller politischer Turbulenzen und entscheidender Ereignisse, die die Geschichte Nigerias nachhaltig prägten.
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Die Veröffentlichung von Ibrahim Babangidas Buch hat in Nigeria und darüber hinaus für großes Interesse gesorgt. Babangida, der von 1985 bis 1993 als Militärherrscher das Land regierte, reflektiert in ‘A Journey In Service’ über seine Amtszeit und die Entscheidungen, die er traf. Besonders die Annullierung der Präsidentschaftswahlen von 1993 steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Diese Entscheidung, die Babangida nun tief bedauert, wird von vielen als Wendepunkt in der nigerianischen Geschichte angesehen.
Die Wahlen von 1993 sollten das Ende der Militärherrschaft einläuten, doch die Annullierung führte zu landesweiten Protesten und einer politischen Krise. Babangida gibt in seinem Buch erstmals zu, dass Moshood Abiola die Wahl gewonnen hatte, und drückt sein Bedauern über die damalige Entscheidung aus. Diese Anerkennung hat bei vielen, darunter auch bei Abiolas Familie, für Überraschung gesorgt.
Ein weiteres kontroverses Thema in Babangidas Buch ist die Hinrichtung seines Jugendfreundes General Mamman Vatsa im Jahr 1986. Vatsa wurde wegen eines angeblichen Putschversuchs verurteilt und hingerichtet. Babangida beschreibt die schwierige Entscheidung, zwischen der Loyalität zu einem Freund und der Sicherheit der Nation wählen zu müssen. Diese Episode wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Machtstrukturen und persönlichen Beziehungen innerhalb des nigerianischen Militärs jener Zeit.
Auch die Ereignisse des Putsches von 1966, der zur Ermordung des Premierministers Abubakar Tafawa Balewa führte, werden in Babangidas Buch beleuchtet. Er widerspricht der weit verbreiteten Ansicht, dass es sich um einen rein ethnischen ‘Igbo-Putsch’ handelte, und hebt die Beteiligung von Offizieren verschiedener ethnischer Gruppen hervor. Diese Darstellung bietet eine neue Perspektive auf die Ereignisse, die letztlich zum Biafra-Krieg führten.
Ein persönlicherer Aspekt des Buches ist die Beziehung zu seiner Frau Maryam Babangida, die als eine der einflussreichsten First Ladies Nigerias gilt. Babangida beschreibt ihre Ehe als harmonisch und von gegenseitigem Respekt geprägt. Maryam, die 2009 verstarb, wird als engagierte Unterstützerin ländlicher Frauen und als treue Partnerin gewürdigt.
Insgesamt bietet Babangidas Buch nicht nur einen Einblick in die politischen und persönlichen Herausforderungen seiner Amtszeit, sondern auch in die komplexe Geschichte Nigerias. Es regt zur Reflexion über die Vergangenheit und die Entwicklung des Landes an und wirft Fragen über die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Gegenwart auf.
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