MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein aktueller Masernausbruch in den USA hat fast 100 Fälle erreicht und breitet sich in dicht besiedelten Gebieten aus, was vor allem Kinder und Jugendliche betrifft.
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Der jüngste Masernausbruch in den USA hat fast 100 Fälle erreicht und breitet sich in immer dichter besiedelten Gebieten aus. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Die ersten Fälle wurden Ende Januar in Gaines County, Texas, entdeckt, als zwei Schulkinder mit der Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Seitdem hat sich das hoch ansteckende Virus über die Staatsgrenzen hinweg nach New Mexico und Georgia ausgebreitet, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass es noch unentdeckte Fälle geben könnte. Mindestens 23 der 93 bekannten Fälle mussten bisher im Krankenhaus behandelt werden. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind unter 19 Jahre alt, was zur Schließung mehrerer Privatschulen geführt hat. Experten wie Rekha Lakshmanan warnen, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sei und mit weiteren Infektionen und Krankenhausaufenthalten zu rechnen ist. Masern können sich bereits vor dem Auftreten von Symptomen verbreiten, zu denen Fieber, Husten, Schnupfen, gerötete Augen, weiße Flecken im Mund und ein flacher roter Hautausschlag gehören, der etwa drei Tage nach den ersten Symptomen auftritt. In den schlimmsten Fällen kann das Virus ernsthafte gesundheitliche Komplikationen wie Lungenentzündung, Erblindung, Hirnschäden und Tod verursachen. Der Hays County Local Health Authority Arzt John Turner warnt in einer öffentlichen Gesundheitsmitteilung: „Masern sind eine hoch ansteckende, durch die Luft übertragene Krankheit, die durch Kontakt mit einer infizierten Person beim Husten und Niesen verbreitet wird.“ Texas erlebt derzeit den größten Masernausbruch seit Jahrzehnten. Das Masernvirus, Morbillivirus hominis, kann stundenlang in der Luft überleben, wodurch jede infizierte Person es durchschnittlich an 18 weitere Personen weitergeben kann. Sobald es in die Atemwege einer Person gelangt, zielt das RNA-Molekül auf deren Immunzellen ab, vervielfältigt sich in ihnen und verbreitet sich über das Lymphsystem. Dabei unterdrückt es nicht nur die Immunität, sondern zerstört auch die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen, indem es das Gedächtnis des Immunsystems auslöscht. Dieser „Gedächtnisverlust“ kann bis zu drei Jahre anhalten und Menschen anfällig für Sekundärinfektionen wie Lungenentzündung machen – die Haupttodesursache bei Kindern mit Masern. Jahre nach der Genesung kann die Infektion immer noch eine seltene, aber tödliche Erkrankung des zentralen Nervensystems namens subakute sklerosierende Panenzephalitis auslösen. Es gibt keine spezifische Behandlung für die Krankheit, aber Impfprogramme haben die Ausbreitung von Masern seit Jahrzehnten erfolgreich unterdrückt, was zur offiziellen Eliminierung der Krankheit in den USA zu Beginn des Jahrhunderts führte. Vor der Entwicklung des Impfstoffs kam es jährlich zu etwa 48.000 Krankenhausaufenthalten und rund 500 Todesfällen als direkte Folge von Infektionen. Gesundheitsbehörden warnen seit Jahren, dass ein Rückgang der Impfquote zu größeren Masernausbrüchen führen würde, eine Realität, die sich derzeit weltweit abzeichnet. Masernausbrüche haben sich in Europa zwischen 2022 und 2023 um das 45-fache erhöht. Die meisten der derzeit in den USA infizierten Personen sind nicht geimpft. Gaines County ist eine Region mit einer der niedrigsten Impfraten in Texas. Fast 20 Prozent der Eltern von Kleinkindern haben in der Region Impfbefreiungen beantragt. Gesundheitsbehörden in Texas betreiben mobile Testeinheiten in Schulen und temporäre Impfkliniken, um der Krankheit zuvorzukommen, während sie gleichzeitig mit zunehmenden gesundheitspolitischen Hindernissen für eine flächendeckende Impfung konfrontiert sind.
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